Wibke Janssen als Oberkirchenrätin ins Amt eingeführt

Neues Gesicht in Kirchenleitung

Wibke Janssen ist in ihr Amt als hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland eingeführt worden. An dem Festgottesdienst in der Düsseldorfer Johanneskirche am Sonntag nahmen zahlreiche Gäste teil.

Wibke Janssen, neue Oberkirchenrätin in die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland / © Meike Böschemeyer (epd)
Wibke Janssen, neue Oberkirchenrätin in die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland / © Meike Böschemeyer ( epd )

Die 57-jährige Theologin aus Bonn leitet ab dem 1. September als Oberkirchenrätin die Abteilung 1 – Theologie und Ökumene – im Landeskirchenamt in Düsseldorf, wie die Landeskirche mitteilte. Janssen wird Nachfolgerin von Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, die nach 13 Jahren in den Ruhestand geht. Rudolph wurde im Gottesdienst vom rheinischen Präses Thorsten Latzel entpflichtet und verabschiedet.

Demut auch in kirchenleitenden Ämtern

In ihrer ersten Predigt als Oberkirchenrätin warb Janssen unter anderem für Demut auch in kirchenleitenden Ämtern: "Demut ist der Mut zu dienen, Gott und den Menschen. Demut meint, mit seinen Händen nicht das letzte Schaf zu rauben, sondern hinzuweisen auf Unrecht, meint anzupacken, wo nötig, meint zu geben aus vollem Herzen, meint zu segnen, wo Menschen danach verlangen." Mit Verweis auf gesellschaftliche Bewegungen wie "Fridays for Future" betonte

Janssen: "Wir werden alle diese Erfahrungen und Ansätze brauchen, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen." Für die Diskussion, was Frieden schaffen kann, brauche es existenziell den Willen zur Einmütigkeit. "Und damit ist selbstverständlich kein spannungsfreier Weg gemeint, sondern die Entschiedenheit, den Spannungen nicht dadurch auszuweichen, dass ich hochmütig meine Haltung als die einzig wahre einbringe", erklärte die Oberkirchenrätin.

Zahlreiche Gäste aus der Ökumene

Im Januar hatte die rheinische Landessynode Janssen in das neue Amt gewählt. Die 57-jährige Theologin war zuletzt Pfarrerin an der Erzbischöflichen Liebfrauenschule in Bonn, Mitglied im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Bonn und Vorsitzende des Ständigen Theologischen Ausschusses der rheinischen Kirche. Zuvor war sie Seelsorgerin am Uni-Klinikum Bonn und wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kirchengeschichte an den Universitäten Bonn und Frankfurt/Main.

An dem Gottesdienst in Düsseldorf nahmen zahlreiche Gäste aus der deutschen und weltweiten Ökumene teil. Dazu zählten neben Erzpriester Radu Constantin Miron (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen) auch Bischof Sageus |Keib (Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Namibia), Bischof Jerzy Samiec (Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen), Ephorus Robinson Butarbutar (Christlich-Protestantische Toba-Batakkirche, Indonesien) und Bischof Sandor Zán Fabian (Transkarpatische Reformierte Kirche, Ukraine).

Evangelische Kirche im Rheinland

Die Evangelische Kirche im Rheinland ist mit rund 2,34 Millionen Protestanten die zweitgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Sie erstreckt sich zwischen Niederrhein und Saar über das Gebiet der ehemaligen preußischen Kirchenprovinz Rheinland. Die 643 Gemeinden, die in 37 Kirchenkreisen zusammengeschlossen sind, liegen in den vier Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Präses und damit oberster Repräsentant ist seit März 2021 der 51-jährige Theologe Thorsten Latzel. 

Symbolbild: Ein Holzkreuz / © enterlinedesign (shutterstock)
Symbolbild: Ein Holzkreuz / © enterlinedesign ( shutterstock )
Quelle:
epd