Osttimor macht Papstbesuch 2022 von Impfkampagne abhängig

Wettlauf mit der Zeit

Kommt der Papst oder kommt er nicht? Der für das kommende Jahr geplante Besuch von Franziskus in Osttimor wird von dem Erfolg der Impfkampagne gegen Corona in dem mehrheitlich katholischen asiatischen Land abhängig sein.

Papst Franziskus verlässt Flugzeug / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus verlässt Flugzeug / © Paul Haring ( KNA )

Das sei das Ergebnis eines Planungsgesprächs zwischen Regierung und Kirchenvertretern, sagte der Geschäftsträger der Apostolischen Nuntiatur in Dili, Marco Sprizzi, laut dem asiatischen Pressedienst Ucanews am Freitag.

Papst hatte Besuch bereits angekündigt

Papst Franziskus hatte bereits für September 2020 Besuche in Osttimor, Indonesien und Papua Neu-Guinea geplant. Die offiziell nicht angekündigten Reisen waren dann jedoch wegen der Coronapandemie abgesagt worden.

Erfahrungsgemäß kämen bei Papstbesuchen immer viele Menschen zusammen, so Sprizzi. Wenn ein Gutteil davon nicht geimpft sei, sei das eine Gefahr für die Bevölkerung. Die Durchimpfung der Bevölkerung gegen Covid-19 sei deshalb nun eine Hauptvoraussetzung für den Papstbesuch.

Impfbeginn Anfang Oktober

Osttimor hatte erst Anfang Oktober mit der Impfung der Bevölkerung begonnen. Bis Ende des Jahres sollen nach Plan der Regierung allerdings rund 80 Prozent der Erwachsenen in dem 1,3 Millionen Einwohner-Staat geimpft sein. Dank der Covax-Inititative der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie Impfstoffspenden von Australien, China, Neuseeland und der früheren Kolonialmacht Portugal, stünden dafür genug Dosen zur Verfügung, erklärte jüngst Regierungschef Taur Matan Ruak.

Medienberichten zufolge stehen viele Menschen der Impfung jedoch skeptisch gegenüber.

Sprizzi rief die Katholiken nachdrücklich auf, sich impfen zu lassen: "Ich glaube nicht denen, die sagen, Impfungen seien unsicher und gefährlich. Würde das stimmen, dann hätte sich der 84-jährige Papst Franziskus nicht impfen lassen. Der Heilige Vater ist geimpft, ebenso wie die Bischöfe in Timor", betonte Sprizzi.

Die Kirche hoffe, so Sprizzi weiter, dass die Menschen verstehen, dass eine Impfung "ein Akt der Liebe, ein Akt der Verantwortung, ein Akt der Zusammenarbeit zwischen uns allen ist, um Sicherheit und Gesundheit für alle zu erreichen".


Quelle:
KNA