Pro-Generalsekretär der Bischofssynode will pastorale Reformen

Wert der "Hauskirche" neu entdecken

Bei der nächsten Bischofssynode in Rom will der Papst über mehr Miteinander in der Kirche beraten. Der Pro-Generalsekretär Grech bezeichnete die Initiative des Papstes für mehr Dialog als Geschenk. Die Pandemie habe zudem gesellschaftliche Grundlagen erschüttert.

Geistlicher im Vatikan / © Andrew Medichini (dpa)
Geistlicher im Vatikan / © Andrew Medichini ( dpa )

Der maltesische Bischof Mario Grech (63), Pro-Generalskretär der vatikanischen Bischofssynode, hält pastorale Reformen nach der Corona-Krise für unausweichlich. "Es wäre Selbstmord, danach wieder zu denselben Modellen wie vorher zurückzukehren", sagte er laut einem Bericht des Portals "Vatican News" (Wochenende). Die Pandemie habe sämtliche gesellschaftlichen Grundlagen erschüttert, die man bisher für unerschütterlich gehalten habe. Daraus müsse auch die Kirche Konsequenzen ziehen, forderte der Geistliche.

Er plädierte dafür, den Wert der "Hauskirche" neu zu entdecken. Dafür habe es in den Monaten der Ausgangssperre wichtige Impulse gegeben. Grech beklagte, dass das "Charisma der Familie als Hauskirche" durch jahrhundertelangen Klerikalismus zermürbt worden sei. Dabei könne die Familie - wie einst - "eine Quelle des christlichen Lebens sein". Aufgabe der Kirche sei es nun, dafür die nötigen Strukturen zu schaffen.

Initiative für mehr Dialog

Der Bischof warb zudem für mehr Synodalität. Es sei ein "Geschenk", dass der Papst eine entsprechende Initiative für mehr Dialog in allen wichtigen kirchlichen Fragen angestoßen habe. Dieser Prozess sei überaus bedeutsam, betonte Grech.

Bei der nächsten Bischofssynode in Rom will Franziskus mit den Bischöfen über mehr Miteinander in der Kirche beraten. Wie der Vatikan im März mitteilte, lautet das Thema des für Oktober 2022 geplanten Treffens: "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission". Grech war vor einigen Monaten zum Stellvertreter von Synoden-Generalsekretär Kardinal Lorenzo Baldisseri (79) ernannt worden und wird bei der Konferenz eine wichtige Rolle spielen.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema