Weihbischof Rolf Steinhäuser erklärte in seiner Predigt in der Messe am Sonntagmorgen im Kölner Dom, dass wir an diesem Fest eigentlich etwas Strahlendes und Königliches erwarteten, doch im Evangelium sehen wir nur ein Schild über dem Kopf des gekreuzigten "König der Juden". Der Weihbischof sagte, das müsse für Jesu Anhänger eine "furchtbare Enttäuschung" gewesen sein.
Als Jesus nicht vom Kreuz herabstieg, als keine zwölf Legionen Engel kamen, um für ihn zu kämpfen, da begriffen seine Jünger, was er meinte, als er Jesus sagte, 'Mein Reich ist nicht von dieser Welt.'
Der Ohnmächtige am Kreuz habe auf die Gewalt "vollkommen gewaltfrei" reagierte und beten konnte: 'Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.' Steinhäuser betonte: "Jesus will nicht überwältigen. Er wartet auf unsere freie Liebe."
Einer der Verbrecher habe Jesu Freiheit und Kraft erkannt und gebeten: "Jesus, denk an mich, wenn du in deiner Macht als König kommst." Daraufhin habe Jesus ihm versprochen: "Amen, ich sage dir, heute noch wirst du mit mir im Paradies sein." Weihbischof Steinhäuser sagte: "Der König Jesus findet am Kreuz seinen Thron. Was am Karfreitag noch verborgen war, wird an Ostern deutlich. Die Wunden sind verklärt. Das Leben hat gesiegt.“ Der Spottkönig mit der Dornenkrone sei wirklich ein König.
Zu Beginn des Gottesdienstes grüßte Weihbischof Rolf Steinhäuser eine Ministrantengruppe aus dem Kölner Norden und die Feuerwehr Köln, die aus Anlass ihrer Jahresversammlung in den Dom gekommen war und u. a. ihrer Toten in dem Gottesdienst gedachte. Steinhäuser sprach ihnen seinen Dank aus für ihren Einsatz.,
Außerdem beging die Kölner Domkantorei und die Domkapelle unter der Leitung von Joachim Geibel ihr 30-jähriges Bestehen als musikalische Gruppen am Kölner Dom. Aus diesem Anlass erklang im Pontifikalamt die Messe c-Moll op. 147 von Robert Schumann. Domorganist Winfried Bönig gestaltete die Messe musikalisch an der Domorgel.
Evangelium vom Christkönigssonntag im Lesejahr C: Lukas 23,35b-43
In jener Zeit verlachten die führenden Männer des Volkes Jesus und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst!
Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein. (Lk 23,35b-43)