Papst kritisiert negative Folgen von Digitalunterricht

"Vorherrschaft der Gleichgültigkeit"

Die Pandemie führt nach Ansicht von Papst Franziskus zu einer "Bildungskatastrophe". Der Wechsel auf digitale Unterrichtsangebote habe viele Kinder und Jugendliche im Lockdown in der pädagogischen Entwicklung behindert.

Mutter und Tocher beim Homeschooling / © MT-R (shutterstock)
Mutter und Tocher beim Homeschooling / © MT-R ( shutterstock )

Eine "ausgeprägte Ungleichheit zwischen den pädagogischen und technologischen Möglichkeiten" sei ans Licht gebracht worden, sagte das Kirchenoberhaupt am Montag beim Jahresempfang für die Botschafter beim Heiligen Stuhl.

Schutzlos kriminellen Online-Aktivitäten ausgesetzt

Weiter habe die Zunahme des Fernunterrichts zu mehr Abhängigkeit der Kinder und Jugendlichen vom Internet und generell von virtueller Kommunikation geführt. Dadurch seien die Heranwachsenden auch schutzloser und würden verstärkt kriminellen Online-Aktivitäten ausgesetzt, so der Papst.

Bildung als natürliches Gegenmittel

Derzeit sei "eine Art Bildungskatastrophe" zu erleben. Zum Wohl der künftigen Generationen und der gesamten Gesellschaft dürfe man davor nicht untätig bleiben. Franziskus verlangte ein neues Engagement für Bildung, an dem alle Glieder der Gesellschaft beteiligt sind. Bildung sei "das natürliche Gegenmittel zur individualistischen Kultur" und einer "Vorherrschaft der Gleichgültigkeit".


Papst Franziskus verliest seine Videobotschaft / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus verliest seine Videobotschaft / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA
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