Vatikan und deutsche Bischöfe beraten über nationales Kirchengremium

"Ehrlich, offen und konstruktiv"

Im Jahr 2019 wurde in der Kirche in Deutschland der Ruf nach geistlicher und struktureller Erneuerung laut. So entstand das Reformprojekt "Synodaler Weg". Doch auch der Vatikan will hier mitreden. Nun wurde der Dialog fortgesetzt.

Deutsche Bischöfe / © Julia Steinbrecht (KNA)
Deutsche Bischöfe / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Vatikan und die Deutsche Bischofskonferenz haben abermals über ein künftiges nationales Kirchengremium beraten. Bei dem Spitzengespräch sei es um das künftige Statut eines synodalen Gremiums der Kirche in Deutschland gegangen, der sogenannten Synodalkonferenz, heißt es in einer am Mittwochabend zugleich vom Vatikan und der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn veröffentlichten Presseerklärung. Dabei wurden Charakter, Zusammensetzung und Kompetenzen des Gremiums erörtert, wie es hieß.

Die Synodalkonferenz ist eines der vorläufigen Ergebnisse des 2019 begründeten Reformprojekts zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland, Synodalen Weg. Dabei sollen auch neue Formen der Teilhabe von Laien an Entscheidungen gefunden werden. Der Dialog sei "erneut von einer ehrlichen, offenen und konstruktiven Atmosphäre geprägt" gewesen, so die Mitteilung. 

Fünf vatikanische Spitzenvertreter

An dem Spitzengespräch am Mittwoch nahmen von Seiten der Römischen Kurie vier Kardinäle teil: Glaubenspräfekt Victor Fernández, der päpstliche "Ökumeneminister" Kurt Koch, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Arthur Roche. Außerdem war Erzbischof Filippo Iannone dabei, der Präfekt der Vatikanbehörde für die Bischöfe.

Bischof Georg Bätzing / © Peter Jülich/epd-bild (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Peter Jülich/epd-bild ( KNA )

Die Deutsche Bischofskonferenz war durch ihren Vorsitzenden, Bischof Georg Bätzing (Limburg), Bischof Stephan Ackermann (Trier), Bischof Bertram Meier (Augsburg) und Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen) vertreten. Ebenso waren Generalsekretärin Beate Gilles und Pressesprecher Matthias Kopp anwesend. Als Gast nahm an dem Gespräch Bischof Stefan Oster (Passau) teil.

Mehr Teilhabe für Laien

Mit dem Gespräch sei der Dialog fortgesetzt worden, der beim turnusgemäßen Besuch der deutschen Bischöfe im Vatikan im November 2022 verabredet worden sei, hieß es weiter. Rom hatte mehrfach darauf hingewiesen, die Kirche in Deutschland sei nicht befugt, ein gemeinsames Leitungsorgan von Laien und Klerikern einzurichten.

Knackpunkt des zuvor als "Synodaler Rat" bezeichneten Gremiums war, dass es nach ursprünglicher Planung nicht nur gemeinsam beraten, sondern auch gemeinsam Entscheidungen fällen sollte. Daraufhin wurde aus dem geplanten Synodalen Rat eine Synodale Konferenz oder Synodalkonferenz. Dem Gremium sollen laut Vorschlag Bischöfe, Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sowie weitere Katholikinnen und Katholiken angehören.

Synodaler Ausschuss

Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des Reformprojekts Synodaler Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben.

Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner (SW)
Symbolbild Synodaler Weg / © Maximilian von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA