US-Kardinal Dolan vergleicht Kirk mit Apostel Paulus

"Dieser Typ war ein moderner Paulus"

Auch nach seiner Ermordung scheiden sich an dem US-amerikanischen Aktivisten und Podcaster und Autor Charlie Kirk die Geister. Kurz vor der Trauerfeier meldet sich der in der Kirche einflussreiche US-Kardinal Timothy Dolan zu Wort.

Gedenken an Charlie Kirk / © Kena Betancur/AP (dpa)
Gedenken an Charlie Kirk / © Kena Betancur/AP ( dpa )

Der US-amerikanische Kardinal Timothy Dolan hat den ermordeten rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk mit dem biblischen Apostel Paulus verglichen. Er habe sich in den vergangenen Tagen eingehend über den Getöteten informiert, sagte Dolan bei einem Auftritt in der Sendung "Fox & Friends". Und weiter: "Je mehr ich über ihn erfuhr, desto mehr dachte ich: Dieser Typ ist ein moderner Paulus."

Der Erzbischof von New York fügte hinzu: "Er war ein Missionar, er ist ein Evangelist, er ist ein Held. Ich glaube, er ist einer, der wusste, was Jesus meinte, als er sagte: 'Die Wahrheit wird euch frei machen."

Kardinal Timothy Michael Dolan / © Gregory A. Shemitz/OSV News (KNA)
Kardinal Timothy Michael Dolan / © Gregory A. Shemitz/OSV News ( KNA )

Dolan räumte ein, dass Kirk in öffentlichen Debatten "sehr direkt" gewesen sei und keine Konfrontation gescheut habe. Dabei sei er allerdings stets respektvoll geblieben. "Und das war nicht nur höflich und tugendhaft - das ist auch effektiv", betonte der Geistliche. Denn auf diese Weise verdiene man sich auch den Respekt seiner Gegner.

Trauerfeier am Sonntag

Kirk war vergangene Woche bei einer Diskussionsveranstaltung an der Utah Valley University erschossen worden. Die Hintergründe sind bislang nicht vollends aufgeklärt. Während der getötete Influencer in konservativen Kreisen als Held und Märtyrer gefeiert wird, werfen ihm linke Kommentatoren vor, rechtsextremes Gedankengut verbreitet zu haben. Zur Trauerfeier für den Ermordeten werden für Sonntag in einem Football-Stadion im US-Bundesstaat Arizona Zehntausende Gäste erwartet. Auch US-Präsident Donald Trump hat zugesagt.

Kardinal Timothy Michael Dolan (m.l.), Erzbischof von New York (USA); Donald Trump (m.r.),, und Melania Trump (r.) im Jahr 2024 / © Gregory A. Shemitz/OSV News (KNA)
Kardinal Timothy Michael Dolan (m.l.), Erzbischof von New York (USA); Donald Trump (m.r.),, und Melania Trump (r.) im Jahr 2024 / © Gregory A. Shemitz/OSV News ( KNA )

Kirk war Gründer der christlich-nationalistischen Jugendbewegung "Turning Point USA", die Trump während seiner Präsidentschaftswahlkämpfe unterstützte. Die Organisation fand in den vergangenen Jahren an Universitäten und High Schools immer mehr Zulauf. Kirk reiste zu den Universitäten, um dort mit der studentischen Linken seine kontroversen Standpunkte zu diskutieren. Er galt als einer der wichtigsten Stimmensammler für Trump. Auch der New Yorker Kardinal Dolan pflegt schon länger ein gutes Verhältnis zum Präsidenten.

Die katholische Kirche in den USA

Die römisch-katholische Kirche ist die größte Glaubensgemeinschaft der USA, denn die Protestanten teilen sich in verschiedene Konfessionen. Ein knappes Viertel der US-Amerikaner ist katholisch, die meisten Katholiken leben im Nordosten und im Südwesten. Genaue Zahlen sind schwierig, weil in den USA der Wechsel einer Konfession sehr häufig vorkommt.

Die katholische Kirche in den USA / © rawf8 (shutterstock)
Die katholische Kirche in den USA / © rawf8 ( shutterstock )
Quelle:
KNA