Kritik an Prags Kardinal nach Totenmesse für US-Aktivist Charlie Kirk

Gerangel vor dem Gotteshaus

Die Ermordung des rechtsnationalen politischen Aktivisten Charlie Kirk in den USA sorgt weltweit für heftige Debatten. Streit gab es jetzt auch nach einer Totenmesse für Kirk in der Prager Teynkirche in Tschechien.

Ein Porträt des verstorbenen Charlie Kirk / © Manuel Genolet (dpa)
Ein Porträt des verstorbenen Charlie Kirk / © Manuel Genolet ( dpa )

Nach einer Totenmesse für den ermordeten rechtsnationalen US-Aktivisten Charlie Kirk gibt es Kritik am tschechischen Kardinal Dominik Duka. Laut dem englischen Dienst von Radio Prag kritisierten etliche Katholiken und Nicht-Katholiken Duka dafür, überhaupt einen Gottesdienst für den umstrittenen Politaktivisten organisiert zu haben.

Prags Kardinal Dominik Duka / © Harald Oppitz (KNA)
Prags Kardinal Dominik Duka / © Harald Oppitz ( KNA )

Demonstranten vor der Kirche hätten Kirk als "Faschist, Rassist und Sexist" bezeichnet. Solche Leute zu ehren, sei falsch. Andere hätten den Gottesdienst als Akt mit unangemessener politischer Dimension kritisiert.

Gerangel zwischen Fans und Gegnern

Prager Altstädter Ring und Kirche Teynkirche / © Garsya (shutterstock)
Prager Altstädter Ring und Kirche Teynkirche / © Garsya ( shutterstock )

Tschechischen Medien zufolge nahmen mehrere hundert Menschen an der Totenmesse in der Prager Teynkirche teil. Auch einige Politiker seien darunter gewesen. Vor dem Gotteshaus hätten sich Kritiker des getöteten Aktivisten mit Bannern versammelt und Kardinal Duka mit Protestrufen wie "Schande" empfangen. Unmittelbar vor dem Gottesdienst sei es außerdem zu einem Gerangel zwischen Kirk-Gegnern und -Anhängern gekommen.

Duka habe in einer ersten Reaktion betont, er habe Kirk vor dessen Ermordung nicht gekannt. Der Kardinal habe den Mord verurteilt und zugleich betont, man wolle Kirk keinesfalls zu einem Heiligen verklären.

Kirche in Tschechien

In der Tschechischen Republik bekennt sich nur noch eine Minderheit der Bevölkerung zu einer Religionsgemeinschaft. 2018 bezeichnete sich laut Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem noch jeder vierte tschechische Bürger als gläubig, jeder dritte dagegen als Atheist. Zu den Gläubigen rechneten sich demnach häufiger Frauen, Personen über 45 Jahre sowie Bürger kleinerer Gemeinden.

Altstädter Ring in Prag / © dimbar76 (shutterstock)
Quelle:
KNA