US-Bischöfe kritisieren Trumps Migrationspolitik

"Klima der Angst"

In einer seltenen Einlassung haben sich die Bischöfe der USA nahezu einstimmig gegen die Migrationspolitik von Präsident Donald Trump gestellt. Es gehe um die Menschenwürde. Dabei ist die Kirche in den USA selbst politisch gespalten.

Ein Mann hält ein Schild mit der Aufschrift "Immigrants are not Criminals but the President is" (dt. Einwanderer sind keine Kriminellen, aber der Präsident ist es) bei einer Demonstration gegen den Autoritarismus und die Migrationspolitik der Regierung von US-Präsident Donald Trump, am 14. Juni 2025 in Miami Beach / © Tobias Käufer (KNA)
Ein Mann hält ein Schild mit der Aufschrift "Immigrants are not Criminals but the President is" (dt. Einwanderer sind keine Kriminellen, aber der Präsident ist es) bei einer Demonstration gegen den Autoritarismus und die Migrationspolitik der Regierung von US-Präsident Donald Trump, am 14. Juni 2025 in Miami Beach / © Tobias Käufer ( KNA )

In der Einwanderungsdebatte der USA haben sich die katholischen Bischöfe nahezu einstimmig gegen die Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump gestellt. Sie fühlten sich verpflichtet, ihre Stimme "zur Verteidigung der von Gott gegebenen Menschenwürde zu erheben", erklärten die Bischöfe am Mittwoch auf ihrer Vollversammlung in Baltimore. 216 stimmten für den Text, fünf dagegen, drei enthielten sich.

Peter Baldacchino, Bischof von Las Cruces; Gustavo García-Siller, Erzbischof von San Antonio; Mark Joseph Seitz, Bischof von El Paso und Vorsitzender des Migrationsausschusses der US-Bischöfe; und John C. Wester, Erzbischof von Santa Fe, führen am 24. März 2025 eine Demonstration in El Paso (USA) gegen Massenabschiebungen durch die US-Regierung an / © Bob Roller/OSV News (KNA)
Peter Baldacchino, Bischof von Las Cruces; Gustavo García-Siller, Erzbischof von San Antonio; Mark Joseph Seitz, Bischof von El Paso und Vorsitzender des Migrationsausschusses der US-Bischöfe; und John C. Wester, Erzbischof von Santa Fe, führen am 24. März 2025 eine Demonstration in El Paso (USA) gegen Massenabschiebungen durch die US-Regierung an / © Bob Roller/OSV News ( KNA )

Jetzt erklärten die Bischöfe den Migranten als "Brüdern und Schwestern" ihren Rückhalt und würdigten deren Beitrag für das Gemeinwesen - betonend, dass Staaten das Recht zu einer Einwanderungsregulierung habe. "Wir lehnen die wahllose Massenabschiebung von Menschen ab", heißt es in der Erklärung. "Wir beten für ein Ende der entmenschlichenden Rhetorik und Gewalt, ob sie sich nun gegen Einwanderer oder gegen die Strafverfolgungsbehörden richtet."

Im Sinn von Papst Leo XIV.

Die Bischöfe zeigten sich beunruhigt über ein "Klima der Angst", das durch die Art und Weise der Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen entstanden sei. Sie wandten sich gegen eine Verunglimpfung von Migranten in der aktuellen Debatte. Weiter äußerten sie sich besorgt über die Bedingungen in Haftanstalten, einen willkürlichen Entzug des rechtlichen Status für manche Einwanderer, aber auch über eine Bedrohung des Status von Kirchen, Krankenhäusern und Schulen als Orten besonderen Schutzes.

Paul Coakley, Erzbischof von Oklahoma City (USA), am 28. September 2023 im Petersdom im Vatikan. / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Paul Coakley, Erzbischof von Oklahoma City (USA), am 28. September 2023 im Petersdom im Vatikan. / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Der neu gewählte Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Paul Coakley aus Oklahoma City, sprach sich vor der Abstimmung nachdrücklich für die Annahme des Textes aus. Bischof Mark Seitz aus der texanischen Grenzdiözese El Paso hatte am Rande eines Treffens mit Papst Leo XIV. im Oktober berichtet, dass ihm der Papst gesagt habe, "er würde gerne eine Stellungnahme der Bischofskonferenz sehen".

Es war das erste Mal seit zwölf Jahren, dass die Bischofsvollversammlung sich so ausdrücklich zu einem politischen Thema äußerte. Zuletzt geschah dies 2013 unter der Regierung Barack Obama in der Debatte um kostenlose Verhütungsmittel als Pflichtleistung betrieblicher Gesundheitsfürsorge.

Quelle:
KNA