DOMRADIO.DE: Warum haben Sie sich Norwegen für Ihr Praktikum beim Bonifatiuswerk ausgesucht?
Benjamin Nowesky (Praktikant im Norden beim Bonifatiuswerk): Ich habe mir Norwegen ausgesucht, weil ich die Natur hier einfach wunderbar finde. Es ist sehr vielfältig hier. Aber natürlich auch, weil ich die Organisation, das Bonifatiuswerk, sehr gut finde. Man wird sehr gut durch dieses Jahr begleitet. Deswegen war das eine Mischung aus der Organisation und dem faszinierenden Land.
DOMRADIO.DE: Bergen liegt ganz schön weit im Norden. Was macht denn diese Stadt aus?
Nowesky: Es ist eine sehr regenreiche Stadt. Aber es gibt hier rund um die Stadt sieben Hausberge. Das heißt, man kann hier sehr viel Natur entdecken. Aber auch das Stadtzentrum an sich ist sehr schön. Es heißt Bryggen und ist ein altes Hanseviertel. Bergen ist auch eine sehr junge Stadt, es sind ziemlich viele Studenten unterwegs und deswegen ist auch die Atmosphäre in der Stadt einfach toll.
DOMRADIO.DE: Wo arbeiten Sie genau und was sind Ihre Aufgaben?
Nowesky: Ich arbeite am St. Paul Gymnasium. Meine Aufgaben sind: Beim Deutschunterricht mithelfen, aber auch die Klassenreisen zu planen, die Aufsichten bei den Nachschreibeprüfungen zu machen oder das Jahrbuch zu erstellen. Also es ist wirklich sehr vielfältig.
DOMRADIO.DE: Bei den Klassenreisen dürfen Sie dann auch mitfahren?
Nowesky: Ja, ich war schon einmal in Rom, ziemlich am Anfang des Jahres. Das ist natürlich ein Privileg, das ist sehr toll.
DOMRADIO.DE: Im Deutschunterricht helfen, klingt gut, denn Deutsch können Sie natürlich. Aber wie ist es mit Norwegisch?
Nowesky: Norwegisch lernen wir hier seit zweieinhalb Monaten, dafür haben wir sogar einen privaten Lehrer. Das Ziel ist tatsächlich, dass wir bis Weihnachten mit dem Lehrerkollegium und auch mit den anderen Menschen hier in Norwegen ganz gut auf Norwegisch kommunizieren können.
DOMRADIO.DE: In Norwegen ist die katholische Kirche eine kleine Minderheit. Was bedeutet das denn im Alltag, was fällt Ihnen auf?
Nowesky: Tatsächlich spielt im Alltag die Kirche keine große Rolle. Man merkt, dass die meisten Menschen protestantisch oder atheistisch sind. Aber wenn man in die Kirche geht, fällt auf, dass sich dort alle Katholiken versammeln und damit ist dann die Kirche auch wirklich sehr gut besucht.
Wir waren jetzt im norwegischen Gottesdienst, aber auch schon im englischen Gottesdienst. Man fühlt sich sehr wohl, weil man wirklich sehr willkommen geheißen wird. Die Leute kommen auf einen zu, viele sprechen auch sehr gut Englisch. Das ist sehr schön und wieder ein Stück Heimat.
DOMRADIO.DE: Vor Ihnen liegen noch neun Monate in Norwegen. Können Sie das "Praktikum im Norden" heute schon weiterempfehlen?
Nowesky: Ja, auf jeden Fall. Man lernt einfach sehr viel über sich und seinen Glauben. Denn wir leben hier ja mit den Augustiner-Chorherren des Stifts Klosterneuburg zusammen. Man wird selbständiger und man bekommt einen tiefen Einblick in das Land Norwegen. Man kann viel helfen und sich engagieren. Es ist wirklich sehr vielfältig und ich glaube, das macht das Jahr hier auch aus. Ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.
Das Interview führte Dagmar Peters.