Unterführung zwischen Kirche und Moschee in Jakarta geplant

"Tunnel der Freundschaft"

Die indonesische Regierung will einen Tunnel zwischen der katholische Kathedrale und der Istiqlal-Moschee bauen lassen. Er soll beide Gotteshäuser miteinander verbinden. Der Bau hat einen symbolischen, aber auch einen ganz praktischen Grund.

Die Istiqlale-Moschee in Jakarta ist die größte in Südostasien / © VanderWolf Images (shutterstock)
Die Istiqlale-Moschee in Jakarta ist die größte in Südostasien / © VanderWolf Images ( shutterstock )

Indonesiens Präsident Joko Widodo hat den Bau eines Tunnels zwischen Jakartas katholischer Kathedrale und der gegenüber liegenden "Unabhängigkeitsmoschee" angekündigt. "Das wird ein Tunnel der Freundschaft sein. Die Menschen müssen nicht mehr die Straße überqueren, um zwischen den beiden Gotteshäusern hin und her zu gehen", sagte Widodo am Freitag laut indonesischen Medien.

Die 1975 von der indonesischen Regierung gebaute Masjid Istiqlal-Moschee und die 1901 geweihte neogotische Kathedrale Mariä Himmelfahrt im Regierungsviertel Jakartas gelten seit langem als Symbole für Toleranz. Laut Medienberichten teilen sich Muslime und Katholiken in der Regel den Parkplatz der Moschee und der Kirche bei großen Feierlichkeiten wie Weihnachten oder "Id al Fitr" - dem Ende des Fastenmonats Ramadan.

Reihe von konkreten und symbolischen Maßnahmen

Indonesien ist weltweit das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung. Mit einer Reihe von konkreten und symbolischen Maßnahmen unternimmt Präsident Widodo Anstrengungen zur Eindämmung des seit Jahren wachsenden Einflusses des konservativ-militanten politischen Islam in Indonesien.

Der Tunnel soll im Rahmen von Renovierungsarbeiten an der in die Jahre gekommenen Moschee gebaut werden. Mit Platz für mehr als 120.000 Menschen ist sie das größte islamische Gotteshaus in Südostasien.


Quelle:
KNA