Papst an Wirtschaftskonferenz: Grenzen der Technologie

"Unmenschliches Tempo von Konsum und Produktion"

Die Covid-Pandemie hat nach Ansicht des Papstes gezeigt, dass sich derartige Krisen nicht allein mit Wissenschaft und Technologie bewältigen lassen. Deswegen müssten Wissenschaftler jetzt bereit sein, umzudenken.

Wissenschaft, die an Grenzen stößt / © pathdoc (shutterstock)
Wissenschaft, die an Grenzen stößt / © pathdoc ( shutterstock )

"Tatsächlich entscheidend ist der Überfluss an Großzügigkeit und Mut, den so viele Menschen bewiesen haben", schreibt das Kirchenoberhaupt in einer am Freitag veröffentlichten Botschaft an eine internationale Konferenz von Politikern und Wirtschaftsvertretern am Comer See in Norditalien.

Diese Erfahrung müsse dazu führen, das technokratische Paradigma als alleinige oder vorrangige Weise der Problemlösung zu überwinden. Dieses sei entstanden aus dem Streben, die Natur zu beherrschen "in der irrigen Annahme, dass eine unendliche Menge an Energie und Ressourcen zur Verfügung steht und diese schnell zu erneuern sind", und dass negative Auswirkungen auf die natürliche Ordnung rasch zu absorbieren seien.

"Ökologische Konversion"

Wo es um die Natur und Menschen gehe, sei eine andere Art von Denken gefordert, mahnte der Papst. Die Menschheit müsse eine "ökologische Konversion" erfahren, "um das unmenschliche Tempo von Konsum und Produktion zu verlangsamen". Zudem brauche es "Kreativität wie von Künstlern", um neue Wege zur Verwirklichung des Gemeinwohls zu finden. Für all das müsse eine neue Generation von Wirtschaftswissenschaftlern und Unternehmern entsprechend geschult werden.

Die dreitägige Konferenz in Cernobbio am Comer See wird veranstaltet vom europäischen Thinktank "European House - Ambrosetti". Teilnehmer sind Staats- und Regierungschefs, Minister, EU-Vertreter, Unternehmer und andere Experten. Beraten werden aktuelle Entwicklungen, die Wirtschaft und Politik nachhaltig beeinflussen.


Papst Franziskus sendete eine Videobotschaft / © Vatican Media (KNA)
Papst Franziskus sendete eine Videobotschaft / © Vatican Media ( KNA )
Quelle:
KNA
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