Tagung in München zur Orthodoxie im Spiegel von Nizäa

Konzil als Kompass für heute

Eine theologische Tagung in München widmet sich am 1. und 2. Juni dem Konzil von Nizäa und seiner Bedeutung für die heutige orthodoxe Kirche. Im Fokus stehen aktuelle theologische, kanonische und praktische Herausforderungen.

Kreuz eines orthodoxen Priesters / © Stanislav Mirchev (shutterstock)
Kreuz eines orthodoxen Priesters / © Stanislav Mirchev ( shutterstock )

"Das Erbe von Nizäa in der heutigen Orthodoxie – theologische, kanonische und praktische Herausforderungen" ist das Thema einer Tagung des Arbeitskreises Orthodoxer Theologinnen und Theologen im deutschsprachigen Raum. Diese findet statt am 1. und 2. Juni in Kooperation mit der Ausbildungseinrichtung für orthodoxe Theologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD).

Das Nizäa-Jubiläumsjahr 2025, so die Organisatoren, fordere alle christlichen Konfessionen dazu heraus, über die gegenwärtige Relevanz dieses ersten Ökumenischen Konzils nachzudenken. Dies gelte besonders für die orthodoxe Kirche, die sich als "Kirche der Konzilien" verstehe und in ihrer theologischen wie liturgischen Tradition das Gedächtnis des nizänischen Konzils wachhalte. Das Erbe des ersten ökumenischen Konzils in seiner Relevanz für die heutige Orthodoxie zu diskutieren, ist Anliegen der Münchner Tagung.

Theologische, dogmatische und kanonische Perspektiven

Dabei werden historisch-theologische Fragen, dogmatische Perspektiven und kanonische Hauptthemen rund um das Konzil auf ihren heutigen Forschungsstand geprüft und analysiert. Vorträge orthodoxer Kirchenvertreter sowie Theologinnen und Theologen aus dem deutschsprachigen Raum gehen diesen Fragen in fünf Panels nach. Podiumsdiskussionen mit ökumenischen Gästen nehmen sich der Themen des Osterdatums und der Praxis der Synodalität an.

Der spezifische Beitrag dieser Tagung liegt in der Selbstreflexion der orthodoxen Theologie im deutschsprachigen Raum im Spannungsfeld zwischen Kontinuität mit dem theologisch-kanonischen Erbe der Ökumenischen Konzilien und den heutigen Herausforderungen im postmodernen Diaspora-Kontext. Die Tagung beginnt am Sonntag, 1. Juni mit einer Bischöflichen Göttlichen Liturgie von 9 bis 12 Uhr zum Fest der Heiligen Väter von Nizäa. Der Gottesdienst findet statt in der griechischen Allerheiligen Kirche München (Ungererstr. 131, 80805 München).

Erstes Ökumenisches Konzil in Nizäa

2025 wird ein wichtiges Jahr für die weltweite Christenheit. Gefeiert wird das 1.700. Jubiläum des Ersten Ökumenischen Konzils in Nizäa. 

Die Versammlung begann wahrscheinlich im Mai des Jahres 325 und war wegweisend für die Entwicklung des Christentums. Sie sollte theologischen Streit beilegen und die Einheit der Kirche fördern. 

Das Treffen behandelte zudem wichtige Fragen wie die Festlegung des Osterdatums. Seit dem Konzil kommen Bischöfe zusammen, um Glaubensfragen zu klären. Es gilt als die erste ökumenische Debatte der frühen christlichen Kirche.

Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 (KNA)
Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 / ( KNA )
Quelle:
KNA