Missbrauchsbetroffene kritisieren den Umgang mit der Ausstellung "Mitten unter uns" in Limburg. Weil diese während des mehrtägigen Bistumsfest 2025 nur einen Tag lang im Dom zu sehen sei, stelle sich die Frage zum Wert der Erinnerungskultur, kritisierte der Betroffenenbeirat der Bistümer Fulda und Limburg am Mittwoch.
Eine längere Dauer der Ausstellung im Rahmen des Festes, würde dem Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche angemessener entsprechen. Das Gremium warf dem Bistum unter anderem mangelnde Haltung vor, welche für eine kirchliche Erinnerungskultur nötig sei.
Das Projekt "Mitten unter uns" besteht aus Holzfiguren mit Zitaten betroffener Personen und wurde bereits im Frankfurter Dom und in der Fuldaer Stadtpfarrkirche gezeigt.
Ein Sprecher des Bistums betonte, die Diözese Limburg stehe "uneingeschränkt zu ihrer Verantwortung in der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und zu einer Erinnerungskultur, die Betroffenen Raum gibt und ihre Stimmen hörbar macht".
Kreuzfest seit 1959
So sei die Ausstellung bereits ab dem 6. September, also vor Beginn des Kreuzfestes, mehrere Tage lang im Limburger Dom zu sehen. Aus organisatorischen Gründen sei es jedoch nicht möglich, "Mitten unter uns" umfassender in die mehrtägige Veranstaltung des Bistumsfests einzubinden.
Das Kreuzfest wurde 1959 gegründet. Es wird um das Fest Kreuzerhöhung begangen, das die katholische Kirche am 14. September feiert. Im Mittelpunkt steht die Kreuzreliquie des Bistums Limburg. Vom 11. bis 14. September sind Konzerte, ein Familienprogramm und geistliche Angebote geplant.