Im Sommer wurde bereits ein Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr vorgelegt, wie jetzt mitgeteilt wurde. Demnach lag der Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2024 unter anderem auf konkreten Missbrauchsfällen.
Der Bericht dokumentiere erschütternde Einzelschicksale und benenne auch institutionelle Schwächen im Bistum Limburg sowie offene Handlungsfelder.
Ein Schwerpunkt der Arbeit der Kommission seien Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Geistliche gewesen, die bislang noch nicht systematisch untersucht worden seien. Die Kommission spricht in ihrer Mitteilung von einem "weiterhin großen Dunkelfeld" und fordert ein konsequentes Vorgehen gegen das Vergessen.
Aufarbeitungsstudien in vier von 51 Orden
Im Jahr 2024 habe das Gremium die Tätigkeit auf bislang noch nicht bearbeitete Felder ausgedehnt, darunter die Aufarbeitung sexueller Gewalt an katholischen Schulen und Ordensgemeinschaften. Nur vier von 51 Orden führten demnach bisher bereits systematische Aufarbeitungsstudien durch.
Ein Großteil habe nach Angaben der Kommission das Vorkommen von Missbrauch verneint. Dies sei jedoch angesichts der allgemeinen Datenlage als statistisch unwahrscheinlich anzusehen.
Kritik an der Anerkennung finanzieller Leistungen
Kritik übte die Kommission auch an der Praxis der Anerkennung für finanzielle Leistungen für Betroffene. Diese erfolgten "in intransparenter Weise" und ohne nachvollziehbare Kriterien. Zudem sei eine Weiterentwicklung öffentlicher Veranstaltungsformate zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Kontexten nötig.
Die Kommission empfiehlt in ihrer Mitteilung, datiert auf den 30. August, einen regelmäßigen und öffentlichen Austausch. Der 34-seitige Jahresbericht ist mit dem Datum des 30. Juni versehen.