Pandemie lastet laut Ministerium schwer auf Kindern und Jugendlichen

Soziale Folgen von Corona

Nach Einschätzung des Bundesfamilienministeriums sind die körperlichen und seelischen Folgen der Corona-Pandemie für junge Menschen "immens". Das zeigten Ergebnisse verschiedener Studien und Beteiligungsformate.

Verzweifelter Jugendlicher / © Celiafoto (shutterstock)
Verzweifelter Jugendlicher / © Celiafoto ( shutterstock )

Dies erläuterte das Ministerium am Freitag auf eine journalistische Anfrage zu Suiziden bei Kindern. Die Auswirkungen bei Kindern und Jugendlichen umfassten demnach unter anderem verstärkte Zukunftsängste, gestiegene Zahlen psychischer Auffälligkeiten, soziale Isolation und Bewegungsmangel.

Steigender Beratungsbedarf bei der Suizid-Prävention

Das Ministerium verwies zudem auf den steigenden Beratungsbedarf bei der Suizid-Prävention etwa durch das von der Caritas durchgeführte Projekt [U25] Deutschland (https://www.u25-deutschland.de/). "Vor dem Hintergrund, dass nach Angaben der Caritas im Jahr 2020 Suizid die häufigste Todesursache in der Zielgruppe der sogenannten [U25]-Beratung war (1.014 Tote von insgesamt 2.179 Toten in dieser Altersgruppe), ist dies von entscheidender Bedeutung", hieß es in der schriftlichen Mitteilung.

Nachfrage nach Beratungen während Lockdown gestiegen

2020 seien nach Auskunft des Deutschen Caritasverbandes 1.500 junge Menschen beraten und begleitet worden. Im Jahr davor seien es 1.350 gewesen. Im zweiten Lockdown vom November 2020 bis Mai 2021 sei eine Steigerung der Kontakte um 30 Prozent registriert worden. Dies sei "ein starkes Indiz für den pandemiebedingt noch einmal gewachsenen Begleitungsbedarf junger Menschen".

Das Ministerium verwies auf den Ausbau weiterer Hilfsangebote nach der pandemiebedingten Einschränkungen im Frühjahr 2020 wie die "Nummer gegen Kummer" für Eltern, Kinder und Jugendliche, die Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (www.bke.de) sowie die Beratungsportale der Jugendmigrationsdienste (www.jmd4you.de) und "Off Road Kids" für junge Menschen auf der Straße (www.sofahopper.de). Seit Mai 2020 unterstütze das Ministerium daneben das Online-Beratungsangebot von "JugendNotMail" (www.jugendnotmail.de).


Quelle:
KNA
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