Es ist eine Premiere für Schwester Katharina Hartleib – und für DOMRADIO.DE: Die Ordensfrau mit dem einnehmenden Lächeln hat ihren beliebten Morgenimpuls das erste Mal live im Radio gesprochen. Seit mittlerweile acht Jahren begleitet die Franziskanerin aus Olpe die Hörerinnen und Hörer des Domradios mit ihren Gedanken zum Start in den Tag, von Montag bis Freitag. Allerdings werden diese Morgengebete normalerweise zuvor aufgezeichnet.
Zum 25-jährigen Jubiläum von DOMRADIO.DE hat sich Schwester Katharina aus dem Sauerland nach Köln aufgemacht und erstmals den Morgenimpuls im Studio am Dom gesprochen. Und nicht nur das: Sie hat gemeinsam mit Moderator Carsten Döpp von sechs bis zehn Uhr durch die gesamte Morgensendung geführt.
"Am Anfang war es etwas aufregend, vor allem wegen der ganzen Technik im Studio", gesteht die Radio-Ordensfrau. "Aber als Moderatorin aufzutreten hat mir sehr gut gefallen und es war spannend." Schwester Katharina ist bei den Followern von DOMRADIO.DE mehr als populär: Knapp 3.000 Personen haben den Morgenimpuls der Franziskanerin als Podcast abonniert, dazu kommen noch die Hörerinnen und Hörer bei YouTube – und natürlich im linearen Sendeprogramm des Domradios. Selbst in Rom und Berlin wird die Franziskanerin deshalb auf der Straße erkannt.
Leidenschaftlicher Fan des 1. FC Köln
Mit dem direkten Blick aus dem Studio des Domradios auf die Kölner Kathedrale spricht Schwester Katharina über ihr Leben: Sie erzählt, wie sie als in Ostdeutschland geborene Katholikin nach Westdeutschland kam, wo sie eigentlich nie leben wollte. Seit ihrer Zeit in der Diözesanstelle Berufe der Kirche im Erzbistum Köln ist die 1958 geborene ausgebildete Krankenschwester ein leidenschaftlicher Fan des 1. FC Köln.
Schwester Katharinas Lieblingsverein ist dieses Jahr wieder in die erste Bundesliga aufgestiegen. "Darüber freue ich mich sehr, hoffe aber, dass sie wieder etwas länger erstklassig spielen", sagt sie in der Morgensendung mit einem Augenzwinkern.
Die Franziskanerin verrät den Hörerinnen und Hörern zudem ihren persönlichen DOMRADIO.DE-Moment: "Das war bei meiner ersten Wallfahrt nach Rom. Dort hat mich eine Frau auf der Straße gefragt, ob ich beim Domradio arbeite – denn sie hatte meine Stimme erkannt." Für Schwester Katharina ein ganz besonderes Erlebnis, genauso wie ihre erste live moderierte Radiosendung.
So reagierte Schwester Katharina auf die Wahl von Leo XIV.
Zeit zum Ausruhen bleibt ihr nicht: Nach der Moderation beweist die Ordensfrau, dass sie keine Berührungsängste mit den sozialen Medien hat. Bei einem Live-Chat auf Instagram stellt sie sich den Fragen der Userinnen und User. Im Gespräch mit DOMRADIO.DE-Redakteur Oliver Kelch erzählt sie unter anderem, wie es vor acht Jahren dazu gekommen ist, dass sie seitdem den Morgenimpuls verfasst.
Und Schwester Katharina beweist ihre natürliche Art dadurch, dass sie von ihrer Reaktion auf die Wahl von Papst Leo XIV. berichtet: "Zuerst habe ich gedacht: Ein Amerikaner, das kann nicht sein." Doch aus der anfänglichen Verzweiflung wurde große Freude, als sie die Lebensstationen von Kardinal Robert Prevost erfahren hat: "Ein Ordensmann, der Missionar und Bischof in Peru war: Da war ich überzeugt, dass das etwas Gutes werden kann", sagt sie lachend.
Weiter geht es nach dem Ausflug in die sozialen Medien mit einer weiteren Premiere. Schwester Katharina geht den kurzen Weg vom Sender hinüber in den Kölner Dom und leitet dort das erste Mal das mittägliche Friedensgebet. Die Marienkapelle des Gotteshauses ist gut gefüllt als sie über den Auftrag eines katholischen Multimediasenders nachdenkt. "Das Kölner Domradio ging vor 25 Jahren am Pfingstsonntag des Jahres 2000 erstmalig auf Sendung."
Konflikte austragen und aushalten
"Daraus leitet sich ein anspruchsvolles Programm ab", sagt die Olper Ordensfrau. "Gute Nachrichten unters Volk bringen und das Evangelium verkünden." Mit Blick auf den heutigen Tagesheiligen, den Apostel Barnabas, leitet sie ab, dass sich katholische Journalisten auch trauen müssen, Konflikte auszutragen und auszuhalten: "Barnabas hat am Apostelkonzil in Jerusalem teilgenommen und dort mit Petrus und Paulus gestritten."
Der nächste Höhepunkt von Schwester Katharinas Tag in Köln kommt spontan zustande. Zufällig schauen die Mitglieder der kölschen Rock-Band "Brings" im Sender an der Domplatte vorbei. Die Franziskanerin lässt es sich nicht nehmen, ein paar Worte mit den beliebten Musikern zu wechseln – und natürlich ein Erinnerungsfoto zu schießen. "Brings" gibt bei dieser Gelegenheit ihre guten Wünsche an das Domradio weiter: "Verbreitet weiterhin viel Hoffnung über den Äther." Eine Botschaft, die auch aus einem Morgenimpuls von Schwester Katharina stimmen könnte.
Für die Franziskanerin steht nun eine kleine Ruhepause an, in der sie sich auf die Feier zum 25. Geburtstag von DOMRADIO.DE am Abend vorbereitet. "Dann werde ich zuerst an die verstorbenen Mitarbeiter erinnern und anschließend ein kurzes Abendgebet sprechen." Damit eröffnet die Radio-Ordensschwester die anschließende Party – denn ein Vierteljahrhundert Kölner Domradio müssen gefeiert werden. Am nächsten Morgen geht es dann wieder mit dem Morgenimpuls weiter, natürlich gesprochen von Schwester Katharina.