Schwedisches Königspaar beendet Deutschlandbesuch

Kontakt zur Kirche halten

Am letzten Tag ihres Deutschlandbesuchs haben Schwedens König Carl XVI. Gustaf und seine Gattin Silvia am Samstag in der Lutherstadt Wittenberg Station gemacht.

Schwedisches Königspaar besucht Leipzig / © Jan Woitas (dpa)
Schwedisches Königspaar besucht Leipzig / © Jan Woitas ( dpa )

Vor der Schlosskirche wurde das schwedische Königspaar von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Rainer Haseloff (CDU) empfangen. Anschließend besichtigten die Monarchen die erst vor einer Woche in Anwesenheit von Dänemarks Königin Margrethe II. und Bundespräsident Joachim Gauck feierlich wieder eingeweihte Kirche, an deren Tür der Reformator Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen angeschlagen haben soll.

Baum der Verbundenheit

Danach trugen sich das Staatsoberhaupt und seine Gattin in das Goldene Buch der Lutherstadt ein und pflanzten im Rahmen einer Andacht einen Baum im sogenannten Luthergarten. Der in Form einer Lutherrose auf dem Stadtwall von Wittenberg angelegte Garten soll die Verbundenheit lutherischer Kirchen weltweit symbolisieren: Kirchenvertreter aus aller Welt haben dort und an einem zweiten Standort am Neuen Rathaus von Wittenberg bislang rund 400 Bäume gepflanzt. Um die Beziehungen zu Wittenberg zum Ausdruck zu bringen, wird dann einige Wochen später ein "Gegenbaum" an einem markanten Ort der jeweiligen Heimatkirche gepflanzt.

Als Carl XVI. Gustaf am Samstag zum Spaten mit dem Lutherlogo griff, um einen Trompetenbaum zu pflanzen, konnte er jedoch nur einen Baum für die königliche Schlossgemeinde in Stockholm pflanzen: Der offizielle Baum der Lutherischen Kirche Schwedens, eine kleinkronige Winterlinde, war bereits 2011 von Erzbischöfin Antje Jackele im Luthergarten gepflanzt worden.

Zum Abschluss ihres knapp dreistündigen Aufenthalts in Wittenberg besichtigten die schwedischen Monarchen noch die Stadtkirche, in der Martin Luther regelmäßig predigte.

Besuch in der Leipziger Nikolaikirche

In Leipzig hat das schwedische Königspaar die Nikolaikirche besucht. Zum Abschluss ihres Deutschland-Besuches informierten sie sich über die Geschichte des traditionsreichen Gotteshauses und über seine Rolle im Wendeherbst '89. Begleitet wurden sie unter anderen von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD).

In der mehr als 850 Jahre alten Nikolaikirche hatten sich 1989 immer mehr DDR-Bürger jeden Montag zum Friedensgebet versammelt, bevor sie gegen die Willkür des SED-Regimes auf die Straße gingen. Am 9. Oktober wird in Leipzig an die erste große Massendemonstration erinnert, an der sich vor 27 Jahren rund 70.000 Menschen beteiligten.

Für König Carl Gustaf und die in Heidelberg geborene Königin Silvia von Schweden war die Besichtigung der Nikolaikirche in Leipzig die letzte Station auf ihrem viertägigen Staatsbesuch. Nachdem in der Kirche noch Ausschnitte aus einer Orgelsonate des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) erklangen, traten sie die Heimreise an.


Quelle:
KNA , epd