Schauspielerin kritisiert Missbrauchsaufarbeitung der Kirche

"Ertrug den Umgang mit Missbrauch nicht"

Die Schauspielerin Birgit Minichmayr kritisiert den Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. "Als dieses desaströse Ausmaß offensichtlich wurde, bin ich aus der Kirche ausgetreten", so Minichmayr gegenüber chrismon.

Birgit MinichmayrSchauspielerinWienBurgtheater
 / ©  Britta Pedersen (dpa)
Birgit MinichmayrSchauspielerinWienBurgtheater / © Britta Pedersen ( dpa )

Die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr (44) war als Kind auf einer Nonnenschule, ist aber inzwischen aus der Kirche ausgetreten. "Ich bin katholisch aufgewachsen und war ein extrem gläubiges Kind", sagte Minichmayr dem Magazin "chrismon" (Februar-Ausgabe).

Sehr strenge Schulausbildung

Auf der Nonnenschule habe sie von den Klosterschwestern zwar eine "unglaublich gute Schulausbildung" bekommen, es sei dort aber auch sehr streng zugegangen. "Wir mussten dauernd zur Beichte", sagte sie und fügte hinzu: "Das engt sehr ein, wenn man wie ich anfällig ist für Schuld und schlechtes Gewissen. Als mir nichts mehr einfiel, was ich beichten konnte, habe ich irgendwas erfunden - und dann gesagt, dass ich gelogen habe."

Dass es etwas Höheres gibt, möchte sie "gern glauben", sagte Minichmayr. "Aber als das mit den Missbrauchsfällen herauskam, als dieses desaströse Ausmaß offensichtlich wurde, bin ich aus der Kirche ausgetreten. Ich konnte den Umgang damit nicht mehr ertragen."

Minichmayr wurde mehrfach ausgezeichnet

Aktuell ist die in Wien lebende und mehrfach ausgezeichnete Schauspielerin im Film "Wanda, mein Wunder" zu sehen. Seit 2019 ist sie wieder festes Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, wo sie bereits 1999 während ihrer Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar auftrat.

 

Quelle:
epd , KNA