Schäuble lobt Fortschritte bei der Integration - Zentralrat der Muslime warnt vor Kultur des Misstrauens

"Vertrauensvolle Zusammenarbeit schaffen"
Generalsekretär Aiman Mazyek wandte sich am Montag im Bayerischen Rundfunk gegen einen Generalverdacht. Ein solcher komme bei jenen, die teils über 40 Jahre in der Bundesrepublik lebten, nicht gut an. Muslime und Politik seien gefordert, miteinander zu sprechen.

"Wir müssen vor allem darauf achten, dass wir eine vertrauensvolle Zusammenarbeit schaffen zwischen Polizei und Muslimen", betonte Mazyek. Integration lasse sich nicht durch Sicherheitspolitik ersetzen. Mazyek äußerte sich vor einem Treffen an diesem Montag zwischen Vertretern des Bundeskriminalamts und des Bundesverfassungsschutzes mit muslimischen Organisationen.

"Bemerkenswerter Appell"
Unterdessen betonte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), er sehe immer mehr Fortschritte bei der Einbindung muslimischer Organisationen in das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Deutschland. Im Südwestrundfunk (SWR) sagte er, der Islam sei "ein Teil unseres Landes geworden". Seit der Islamkonferenz im September vergangenen Jahres sei deutlich geworden, dass die Verbände "Pluralismus in ihren eigenen Reihen" akzeptierten.

Als "bemerkenswert" bezeichnete der Minister den Appell des Islamrats zur Freilassung der im Irak verschleppten deutschen Geiseln. Die Muslime leisteten damit einen Beitrag zu verhindern, dass Terroristen Nachwuchspotenzial fänden. Wichtig sei nun aber auch, dass alle Muslime sich auf die "Regeln, wie wir hier zu leben gewohnt sind", einlassen müssten. Das gelte beispielsweise für die Gleichberechtigung von Mann und Frau.