Renovabis fordert mehr Engagement im Kampf gegen Menschenhandel

Freiheit und Hoffnung stehen auf dem Spiel

Wirtschaftliche Not und kriminelle Strukturen lassen Frauen aus Europa in die Zwangsprostitution rutschen. Die Gesellschaft darf sich damit nicht abfinden, sondern muss mehr dagegen tun, fordert das Hilfswerk Renovabis.

Prostitution / © Caro Bastian (epd)
Prostitution / © Caro Bastian ( epd )

 Zu viele Frauen werden nach wie vor Opfer von Menschenhandel und Prostitution. Darauf macht das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis anlässlich des Internationalen Tags gegen Menschenhandel (8. Februar) aufmerksam. Die Gesellschaft dürfe sich nicht damit abfinden, dass die Betroffenen ihre Freiheit und oft auch jede Hoffnung verlören, erklärt Renovabis-Chef Thomas Schwartz. Betroffene müssten wirksamer geschützt und Täter konsequent bestraft werden. Fachberatungsstellen schätzen, dass bis zu 50.000 Frauen in Deutschland von Frauenhandel betroffen sind.

Wirtschaftliche Notlagen

Nach den Worten von Schwartz tragen wirtschaftliche Notlagen, fehlende Alternativen und organisierte kriminelle Strukturen dazubei, dass Frauen in ausbeuterische Situationen geraten. Ein Großteil der Zwangsprostituierten in Deutschland komme aus osteuropäischen Ländern wie Rumänien und Bulgarien.

Das Leitwort von Renovabis für das Jahr 2025 lautet "Voll der Würde. Menschen stärken im Osten Europas". Das Hilfswerk engagiert sich mit verschiedenen Projekten, berät Opfer von Frauenhandel in Rechtsfragen und hilft ihnen bei der Rückkehr in ihre Heimat.

Renovabis

Renovabis ist das jüngste der sechs katholischen weltkirchlichen Hilfswerke in Deutschland. Es wurde im März 1993 auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) von den deutschen Bischöfen gegründet. Seither gibt es jedes Jahr eine mehrwöchige bundesweite Aktion. Sie endet jeweils am Pfingstsonntag mit einer Kollekte in den katholischen Gottesdiensten in Deutschland.

Der lateinische Name des Hilfswerks geht auf einen Bibelpsalm zurück und bedeutet "Du wirst erneuern".

 © Renovabis
© Renovabis
Quelle:
KNA