Pfadfinder haben wieder einen Bundeskuraten

Duisburger Jugendseelsorger wird neuer Bundeskurat der DPSG

Ein Jahr lang musste die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg warten, bis sie wieder eine geistliche Begleitung wählen konnte. Zuletzt hatte es viel Aufregung um die 2024 von den Bischöfen abgelehnte Kandidatin gegeben.

Symbolbild: Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, DPSG. / © Ralf Adloff (DPSG)
Symbolbild: Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg, DPSG. / © Ralf Adloff ( DPSG )

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) hat einen neuen Bundeskuraten. Der aus dem Bistum Essen stammende Priester Maximilian Strozyk engagiert sich künftig auch auf Bundesebene für die DPSG, wie die Pressestelle seines Bistums am Wochenende mitteilte.

Auf der 93. Bundesversammlung des Verbands im bayerischen Garmisch-Partenkirchen hatte sich der Seelsorger der Duisburger Jugendkirche Tabgha im dritten Wahlgang mit 40 Stimmen mit nur einer Stimme Vorsprung gegen den Bamberger Kirchenrechtler Friedolf Lappen durchsetzen können.

Der aus Bochum stammende und in Mülheim lebende Strozyk ist als Jugendseelsorger in der Duisburger Jugendkirche Tabgha tätig und wird dies auch bleiben, wie es heißt. Parallel dazu freue er sich nach sechs Jahren als Kurat der DPSG im Bistum Essen nun darauf, den DPSG-Vorstand auf Bundesebene als Seelsorger zu verstärken. Auf der Bundesversammlung hatte der Geistliche unter anderem dafür geworben, die Ausbildung von Kuratinnen und Kuraten in den einzelnen DPSG-Stämmen weiter zu profilieren und für Themen wie spirituellen Machtmissbrauch zu sensibilisieren.

Eigene Spiritualität entwickeln

Zudem möchte Strozyk laut Mitteilung die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in dem bundesweit rund 95.000 Mitglieder umfassenden katholischen Jugendverband dabei unterstützen, ihre eigene Spiritualität zu entwickeln. Für das gemeinsame Engagement mit den Kuratinnen und Kuraten der DPSG und anderen interessierten Menschen schlug er vor, eine „Arbeitsgemeinschaft Spiritualität“ innerhalb des Jugendverbands zu gründen.

Als Kurat wird bei der DPSG die geistliche Begleitung bezeichnet. Ihre Aufgabe ist es, Leitungskräfte des Verbandes in Glaubensfragen zu beraten und zu sensibilisieren. Für die Kandidatur ist eine Zustimmung mit absoluter Mehrheit der 27 Ortsbischöfe im Ständigen Rat der Bischofskonferenz notwendig. Diese hatten die drei Bewerber, unter ihnen auch Rebecca Lögers da Silva, zuletzt Diözesankuratin der DPSG im Bistum Osnabrück, Anfang des Jahres erhalten.

Aufregung 2024 um einzige Bewerberin

2024 hatte die damals einzige Bewerberin Viola Kohlberger aus dem Bistum Augsburg für das Amt nicht die erforderliche Mehrheit der Bischöfe für eine Kandidatur bekommen. Das Votum sorgte damals für Kritik bei Verbänden und Kirchenvertretern. Kohlberger war auch Teilnehmerin beim katholischen Reformprojekt Synodaler Weg gewesen. Bei dessen Vollversammlung im Herbst 2021 in Frankfurt war es am Rande zu einem Disput zwischen ihr und dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki gekommen. 2023 gab es zudem eine Auseinandersetzung zwischen ihr und dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer.

Die DPSG ist mit 80.000 aktiven Mitgliedern nach eigenen Angaben der größte Verband von Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Deutschland.

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)

Die DPSG wurde 1929 gegründet und ist mit rund 95.000 Mitgliedern der größte katholische Pfadfinderverband und gleichzeitig einer der größten Kinder- und Jugendverbände in Deutschland. In der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg sind rund 25.000 Wölflinge (7- bis 10-Jährige), 21.500 Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder (10- bis 13-Jährige), 14.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder (13- bis 16-Jährige) sowie 14.500 Roverinnen und Rover (16- bis 20-Jährige) aktiv. Geleitet und begleitet werden sie von rund 20.000 Leiterinnen und Leitern (ab 18 Jahren).

Symbolbild Pfadfinder (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Symbolbild Pfadfinder (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA