Patriarch erfreut über "bedeutenden Schritt" zum Kriegsende in Gaza

Ein großer Funken Hoffnung

Die Einigung der Hamas und Israels über einen Waffenstillstand im Gazastreifen hat der Lateinische Patriarch von Jerusalem einen bedeutenden Schritt genannt. Dies müsse ein erster Schritt in Richtung Wiederaufbau sein, betonte er.

Auch wenn es weitere Herausforderungen geben werde, gebe dieser erste Schritt "etwas mehr Vertrauen in die Zukunft und schenkt den Menschen - sowohl Israelis als auch Palästinensern - Hoffnung", sagte Kardinal Pierbattista Pizzaballa am Donnerstagmorgen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Debbie Hill/OSV news (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Debbie Hill/OSV news ( KNA )

Das Leben in Gaza werde für "noch lange Zeit schwierig bleiben", aber es werde eine neue Atmosphäre für die Fortsetzung der Verhandlungen geben. Pizzaballa äußerte die Hoffnung, "dass dies nur der Anfang einer neuen Phase ist, in der wir beginnen können, nicht mehr über Krieg nachzudenken, sondern darüber, wie wir nach dem Krieg wieder aufbauen können".

Klare kirchliche Position

Das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land hatte nach dem 7. Oktober 2023 klare Position bezogen und den Angriff der Hamas auf Israel als barbarisch bezeichnet. Gleichzeitig prangerte er wiederholt Tod und Zerstörung im Gazastreifen an und mahnte die Kriegsparteien zu Verhandlungen. Die Kirche warnte er dabei gleichermaßen vor falsch verstandener Neutralität wie vor politischer Vereinnahmung.

Nach einem israelischen Militärschlag im nördlichen Gazastreifen steigt Rauch in den Himmel / © Emilio Morenatti/AP (dpa)
Nach einem israelischen Militärschlag im nördlichen Gazastreifen steigt Rauch in den Himmel / © Emilio Morenatti/AP ( dpa )

Gleich zu Kriegsbeginn bot er sich der Hamas als Austausch für israelische Geiseln an. Zweimal besuchte er das Kriegsgebiet und die dort lebenden Christen. Die lateinische und die griechisch-orthodoxe Pfarrei in Gaza-Stadt dienen seit Kriegsbeginn als Zufluchtsort für Hunderte Flüchtlinge. Die Kirche engagiert sich zudem in Zusammenarbeit mit kirchlichen Hilfsorganisationen wie den Maltesern in der humanitären Hilfe.

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)
Quelle:
KNA