Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Bis 1987 waren alle Amtsinhaber Italiener; danach folgten mit den Erzbischöfen Michel Sabbah (1987-2008) und Fouad Twal (2008-2016) ein Palästinenser und ein Jordanier. 2016 ernannte Papst Franziskus den italienischen Ordensmann und früheren Kustos der Franziskaner im Heiligen Land Pierbattista Pizzaballa zum Apostolischen Administrator und anschließend im Oktober 2020 zum neuen Patriarchen. Am 30. September 2023 wurde Patriarch Pizzaballa von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben.

Im Heiligen Land ist die katholische Kirche des lateinischen Ritus mit mehr als 30 Pfarrgemeinden vertreten, in denen Arabisch die Liturgiesprache ist. Dazu kommt etwa ein Dutzend "pastorale Missionen" für anderssprachige Gläubige. Dazu zählen auch mehrere hebräischsprachige Gemeinden; ihnen gehören einige Katholiken jüdischer Herkunft sowie christliche Eheleuten von Juden an.

Im Heiligen Land gibt es zahlreiche katholische Ordensniederlassungen mit mehr als 1.000 weiblichen und rund 500 männlichen Ordensleuten. Die geistlichen Gemeinschaften unterhalten viele Werke in den Bereichen Bildung und Gesundheitsvorsorge. Die rund 40 Bildungseinrichtungen des Lateinischen Patriarchates umfassen Kindergärten, Grund- und Oberschulen. (kna)

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