Nach 48 Jahren in Diensten des Vatikans ist Papstfotograf Francesco Sforza in den Ruhestand verabschiedet worden. Der Leiter des vatikanischen Kommunikations-Dikasteriums, Paolo Ruffini, würdigte Sforza in einem am Wochenende veröffentlichten Text als einen Mann, der "den Fotoapparat in ein Werkzeug der Gemeinschaft" verwandelt habe. Weiter dankte Ruffini dem Fotografen dafür, dass er der Welt die Schönheit der Kirche gezeigt habe. Er sei "Auge der Päpste und Auge des Gottesvolkes" gewesen, so der Präfekt in seiner schriftlichen Laudatio.
Sforza hatte 1977 noch unter Paul VI. seinen Dienst im Vatikan als Assistenzfotograf unter dem legendären Arturo Mari begonnen, der bereits seit 1956 Papstfotograf war. Unter Papst Benedikt XVI. rückte Sforza nach Maris Pensionierung im Jahr 2007 auf die Stelle des Ersten Fotografen Seiner Heiligkeit auf.
Rekord nur knapp verfehlt
Außer an Urlaubs- und Krankheitstagen fotografierte Sforza sämtliche Begegnungen der Päpste Benedikt, Franziskus und Leo mit prominenten und weniger prominenten Menschen. Seine Bilder wurden über den fotografischen Dienst der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" hunderttausendfach bestellt und vertrieben. Den Berufsrekord seines Vorgängers Mari, der 51 Jahre lang die Päpste von Pius XII. bis Benedikt XVI. fotografierte, verfehlte Sforza um drei Jahre.
Im Pontifikat von Papst Franziskus (2013-2025) war es Sforza, der die intensiven Begegnungen des Papstes aus Lateinamerika mit Häftlingen, Flüchtlingen und anderen Menschen am Rande der Gesellschaft besonders einfühlsam und intensiv in Szene setzte. Er trug damit wesentlich zum öffentlichen Bild des Pontifikats bei. Über seine eigene Arbeit sagte Sforza einmal, ein Fotograf sei ein Künstler, der "seine Hände, seine Augen und vor allem sein Herz" in seine Arbeit legen müsse.