Papst verurteilt Pornografie als "Geißel"

Gefährdung für die öffentliche Gesundheit

Papst Franziskus hat in deutlichen Worten Pornografie verurteilt. Dabei gehe es nicht nur darum, Kinder zu schützen. Pornografie gefährde die öffentliche Gesundheit aller, so das Kirchenoberhaupt.

Papst Franziskus spricht / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus spricht / © Alessandra Tarantino ( dpa )

"Die Geißel der Pornografie, die heute über das Internet überall verbreitet wird, muss als permanenter Angriff auf die Würde von Männern und Frauen angeprangert werden", erklärte der 85-Jährige bei einem Treffen mit dem katholischen EU-Familiendachverband FAFCE am Freitag. Es gehe nicht nur darum, Kinder zu schützen - "eine dringende Aufgabe für die Behörden und für uns alle"; Pornografie gefährde die öffentliche Gesundheit aller.

Franziskus mahnt Schutz von Minderjährigen an

Es sei eine Illusion zu glauben, dass eine Gesellschaft, in der der abnormale Konsum von Internet-Sex unter Erwachsenen weit verbreitet sei, in der Lage wäre, Minderjährige wirksam zu schützen. Familiennetzwerke, Schulen und lokale Gemeinschaften seien der Schlüssel zur Prävention und Bekämpfung dieser Geißel und zur Heilung der Wunden all jener, die in den "Strudel der Sucht" geraten seien, führte der Papst weiter aus.

Weiter bezeichnete er Leihmutterschaft als weitere Bedrohung der menschlichen Würde. "Gebärmuttervermietung" sei eine unmenschliche und immer weiter verbreitete Praxis. Hierbei würden nahezu immer arme Frauen ausgebeutet und ihre Kinder als Ware behandelt, gab Franziskus zu bedenken.

Papst betont Rolle von Ehe und Familie

Die erste Zelle der Gemeinschaft bleibe die auf der Ehe beruhende Familie. "Nicht weil sie ein ideales und perfektes Gebilde ist, nicht weil sie ein ideologisches Modell ist, sondern weil sie den natürlichen Ort der ersten Beziehungen und der ersten Generation darstellt", so der Papst. Daher sei ein Netzwerk und Zusammenschluss von Familien ein so wertvoller Dienst, der Orte und Begegnungen böte.

Franziskus zitierte zudem einen Entschluss des Dachverbands, dass es niemals verantwortungslos gegenüber der Schöpfung oder den Ressourcen sei, Kinder zu bekommen. Das Konzept des "ökologischen Fußabdrucks" dürfe nicht auf Kinder angewandt werden, da sie eine unverzichtbare Ressource für die Zukunft seien. In diesem Sinne müsse Familienpolitik immer für Familien und das Gut der Familie da sein.

Quelle:
KNA