Papst trifft türkischen Erzbischof von Izmir

Mögliche Reisevorbereitungen

Papst Leos erste Reise soll in die Türkei gehen. Das gilt als sicher. Möglicherweise steht auch der Libanon auf dem Reiseplan. Am Freitag traf er zwei Männer, die mit den Besuchen in Verbindung stehen könnten.

Papst Leo XIV. winkt bei der Generalaudienz / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. winkt bei der Generalaudienz / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Wie der Vatikan mitteilte, empfing Leo XIV. am Freitag zunächst Erzbischof Martin Kmetec von Izmir. 

Der Ordensmann leitet seit 2020 die rund 100.000 Quadratkilometer große Erzdiözese mit gut 5.000 Katholiken. Später traf der Papst seinen Ostkirchen-Beauftragen, Kardinal Claudio Gugerotti, der Anfang des Jahres den Libanon besucht hatte.

Dass Leo XIV. in dieses Land reisen werde, kündigte am vergangenen Dienstag der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai an. Die Reise werde "irgendwann zwischen jetzt und Dezember" stattfinden, so das Oberhaupt der größten christlichen Kirche im Libanon.

Warten auf eine offizielle Bestätigung

Obwohl noch nicht offiziell bestätigt, gilt eine baldige Türkeireise des Papstes als sicher. Leo selbst sprach bereits über seine mögliche Teilnahme an den 1.700-Jahr-Feierlichkeiten des ökumenischen Konzils von Nizäa. 

Die Gedenkfeier der Kirchenversammlung des Jahres 325 ist für Ende November in Iznik, damals Nizäa, sowie in Istanbul geplant. Das Konzil hat die Grundlagen des christlichen Glaubensbekenntnisses definiert, die bis heute für alle christlichen Kirchen und Konfessionen gültig sind.

Seine Türkeireise könnte Leo XIV. mit einem Besuch im Libanon verbinden. Mitte Juni hatte der Papst den libanesischen Staatspräsidenten Joseph Aoun im Vatikan empfangen. Dabei könnte Aoun die für einen Besuch notwendige offizielle Einladung in sein Land ausgesprochen haben.

Anfang des Jahres hatten innerhalb weniger Wochen zwei hochrangige Vatikanvertreter den Libanon besucht: zunächst Gugerotti und danach der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde, Kardinal Michael Czerny.

Weitere Privataudienzen

Die Treffen mit Kmetec und Gugerotti waren nicht die einzigen Privataudienzen an diesem Freitag. Papst Leo XIV. sprach auch mit dem Vatikanbotschafter im Heiligen Land, Erzbischof Adolfo Tito Yllana, und empfing den Präsidenten der Seychellen, den anglikanischen Priester Wavel Ramkalawan. Ein weiterer Gast im Apostolischen Palast war der US-amerikanische Kardinal Raymond Burke.

Erstes Ökumenisches Konzil in Nizäa

2025 wird ein wichtiges Jahr für die weltweite Christenheit. Gefeiert wird das 1.700. Jubiläum des Ersten Ökumenischen Konzils in Nizäa. 

Die Versammlung begann wahrscheinlich im Mai des Jahres 325 und war wegweisend für die Entwicklung des Christentums. Sie sollte theologischen Streit beilegen und die Einheit der Kirche fördern. 

Das Treffen behandelte zudem wichtige Fragen wie die Festlegung des Osterdatums. Seit dem Konzil kommen Bischöfe zusammen, um Glaubensfragen zu klären. Es gilt als die erste ökumenische Debatte der frühen christlichen Kirche.

Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 (KNA)
Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 / ( KNA )
Quelle:
KNA