Papst sichert Brandopfern von Los Angeles geistliche Nähe zu

Mehr als 12.000 zerstörte Gebäude und viele Tote

Die verheerenden Brände rund um Los Angeles sind noch nicht unter Kontrolle. Die Zahl der Toten steigt weiter. Das Schicksal der Betroffenen lässt auch Papst Franziskus nicht unberührt. "Ich bete für euch", sagte er beim Mittagsgebet.

Eine amerikanische Flagge weht über einem Teil des Mandeville Canyon, der durch das Palisades-Feuer zerstört wurde.  / © Mark Edward Harris (dpa)
Eine amerikanische Flagge weht über einem Teil des Mandeville Canyon, der durch das Palisades-Feuer zerstört wurde. / © Mark Edward Harris ( dpa )

Bereits zuvor hatte sich das katholische Kirchenoberhaupt mit einem Beileidstelegramm zu Wort gemeldet. "Betrübt durch den Verlust von Leben und die weitreichende Zerstörung durch die Feuer" sichere der Papst den Leidtragenden seine geistliche Nähe zu, heißt es in dem Schreiben.

Die seit Tagen wütenden Großbrände rund um die US-Metropole Los Angeles haben laut Medienberichten vom Wochenende mindestens 16 Menschen das Leben gekostet. Mit weiteren Toten wird gerechnet. Bislang sollen mehr als 12.000 Gebäude durch die Flammen zerstört oder beschädigt worden sein.

Diskussion über politische Verantwortung

Die Bewohner der Region Los Angeles sind Brände gewohnt, aber nicht in diesem gewaltigen Ausmaß. Manche Experten vermuten, dass die Intensität solcher Brände durch den Klimawandel zugenommen hat. In den USA wird darüber diskutiert, ob politisches Missmanagement im Bundesstaat Kalifornien die Katastrophe begünstigt hat. Die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, erhob in einem viel beachteten TV-Interview Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung. Eine millionenschwere Kürzung der Haushaltsmittel für die Feuerwehr beeinträchtige die Fähigkeit zur Brandbekämpfung. "Wir haben nicht genug Feuerwehrleute", sagte Crowley. Sie habe immer wieder darauf hingewiesen, dass ihre Behörde unterbesetzt und unterfinanziert sei.

Auch der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom geriet unter Druck. Am Wochenende ließ er eine unabhängige Untersuchung einleiten, weshalb ein 117 Millionen Gallonen umfassendes Wasserreservoir in den Palisades Highlands ausgerechnet bei Ausbruch der Brände nicht in Betrieb war. Nach Aussagen von Experten wären die Kapazitäten wichtig für die Löscharbeiten gewesen. Wegen Wassermangels liefen zuletzt zahlreiche Hydranten im Stadtgebiet trocken.

Enzyklika "Laudato si"

Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.

Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Deutsche Ausgabe der Enzyklika "Laudato si" / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA