Papst: Priester können Brasilien aus Krise helfen

Gebet, Gespräche und Spaziergänge

Brasilien ist geprägt von Korruption, wirtschaftlichen Problemen und Hoffnungslosigkeit. Papst Franziskus hat Priester des Landes ermutigt, den Menschen vor Ort Hoffnung zu bringen.

Der Papst während einer Audienz mit dem Community of the Pontifical Pio Brazilian College / © L'Osservatore Romano (dpa)
Der Papst während einer Audienz mit dem Community of the Pontifical Pio Brazilian College / © L'Osservatore Romano ( dpa )

Papst Franziskus hat brasilianische Priester ermutigt, dem Land in der Krise Hoffnung zu bringen. Aufgrund der "skandalösen Korruption" und der großen wirtschaftlichen Probleme hätten viele Brasilianer die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verloren, sagte er am Samstag im Vatikan. "Ich bin sicher, dass Brasilien seine Krise überwinden wird und zuversichtlich, dass ihr dabei eine Hauptrolle spielt", so der Papst zu Priestern des Landes, die derzeit am Päpstlichen Brasilianischen Pius-Kolleg in Rom studieren. Anlass für die Audienz im Vatikan war das 300-Jahr-Jubiläum der Marienerscheinung im brasilianischen Wallfahrtsort Aparecida.

Die Geistlichen müssten vereint, brüderlich und solidarisch sein, um die Hindernisse gemeinsam zu überwinden, so Franziskus weiter. Er warnte davor, den "Versuchungen des Karrierismus" zu erliegen oder das derzeitige Studium in Rom als Selbstzweck zu empfinden. Die kirchliche und missionarische Dimension der Studien müsse stets im Blick behalten werden: "Bitte vergesst nicht, an erster Stelle Priester zu sein und zu bleiben, Hirten des Volks Gottes, und erst danach Lehrmeister und Doktoren!"

Brüderlichkeit und Gemeinschaft untereinander

Die "vier Pfeiler" des Priesteramts - Spiritualität, akademische Bildung, die menschliche Dimension und Seelsorge - sollten immer im Gleichgewicht sein, so der Papst. Er empfahl Brüderlichkeit und Gemeinschaft untereinander, um dieses Gleichgewicht zu erhalten und sich gegenseitig bei der Überwindung von Herausforderungen zu helfen.

Konkret riet Franziskus etwa zum gemeinsamen Gebet, Gesprächen und Spaziergängen. Auch Feiern sei "in Ordnung" - wichtig sei, wie eine Familie zu leben und auch die einzuschließen, die in einer Krise seien oder sich unangemessen verhalten hätten, "denn die Priestergemeinschaft schließt keinen aus". Er warnte zudem davor, schlecht über andere zu reden. Geschwätz sei mit einem terroristischen Akt vergleichbar: "Damit wirfst du eine Bombe, zerstörst den anderen, und haust ab", so Franziskus.

 

Quelle:
KNA