Papst macht jungen Priestern Mut

Priester sollen von jungen Eltern lernen

Priester sollen nach Meinung Benedikt XVI. von den praktischen Opfern und Sorgen der Eheleute und Eltern lernen. Natürlich sei der priesterliche Zölibat ein Opfer, sagte der Papst am Donnerstag in Castelgandolfo. Doch das sei auch das Eheleben, wenn man an Leiden und Krankheiten, an die ersten Jahre der schlaflosen Nächte mit schreienden Kleinkindern und später an die Auflehnung der Heranwachsenden denke.

 (DR)

Priester sollen nach Meinung Benedikt XVI. von den praktischen Opfern und Sorgen der Eheleute und Eltern lernen. Natürlich sei der priesterliche Zölibat ein Opfer, sagte der Papst am Donnerstag in Castelgandolfo. Doch das sei auch das Eheleben, wenn man an Leiden und Krankheiten, an die ersten Jahre der schlaflosen Nächte mit schreienden Kleinkindern und später an die Auflehnung der Heranwachsenden denke. Man könne von den Opfern der Eltern "lernen und reifen und so am Heil der anderen arbeiten", redete der Papst rund 150 Priestern der Diözese Albano ins Gewissen.

Ehe keine Last
Die Priester sollten zudem jungen Leuten mehr Mut zu Ehe und Familie machen, sagte Benedikt XVI. laut Radio Vatikan. Viele junge Menschen zögerten heute aus Angst vor der Endgültigkeit der Entscheidung, in der Kirche oder sogar standesamtlich zu heiraten. Die Ehe erscheine ihnen als Bindung gegen die Freiheit; sie hätten Angst vor der juristischen Form, und in ihrem Umfeld sähen sie viele scheiternde Ehen. Der Papst wörtlich: "Wir müssen zu verstehen geben, dass das, was in der Ehe zum Ausdruck kommt, keine juristische Bindung, keine Last ist." Die Ehe verleihe "Tiefe und Schönheit gerade durch die Endgültigkeit".

Kirche hat Marx und Hitler überstanden
Auf die Frage eines Priesters nach der heutigen Kirchenkrise und sinkenden Priesterzahlen unterstrich der Papst: "Die Kirche lebt und wird weiterleben, trotz vieler Leiden und Niederlagen." Sie habe schon 2.000 Jahre Geschichte mit islamischen Invasionen, Aufklärung, Marx und Hitler überstanden, der den Katholizismus habe zerstören wollen.