Amigo, früherer Erzbischof von Sevilla in Spanien, war am Mittwoch im Alter von 87 Jahren gestorben. Laut örtlichen Medienberichten erlag er den Folgen eines Sturzes im Februar. Mehrere Operationen in den vergangenen Wochen bewirkten keine Besserung.
Amigo leitete die andalusische Erzdiözese im Süden Spaniens von 1982 bis 2009. 1934 in Medina de Rioseco geboren, trat er nach einem abgebrochenen Medizinstudium in den Franziskanerorden ein.
Nach seiner Priesterweihe 1960 studierte er weiter Theologie in Rom und später Psychologie in Madrid. 1974 wurde er Erzbischof von Tanger in Marokko - einer Diözese, in der einige tausend Katholiken in einer fast ausschließlich muslimischen Bevölkerung leben.
Von Johhanes Paul II. zum Kardinal ernannt
Neben seinem Engagement für einen Dialog mit dem Islam und der jüdischen Gemeinde wirkte Amigo an der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Marokko und dem Vatikan mit. 1982 ernannte ihn Johannes Paul II. (1978-2005) zum Erzbischof von Sevilla; 2003 erhob er ihn in den Kardinalsrang.
Mit dem Tod von Amigo hat das Kardinalskollegium noch 209 Mitglieder. Davon sind 117 bei einer Papstwahl stimmberechtigt; 92 haben die Altersgrenze von 80 Jahren bereits überschritten. Spanien ist mit nun noch 11 das Land mit den drittmeisten Kardinälen, nach Italien (46) und den USA (15).