Die Botschaft formulierte der Papst für den Weltgebetstag um geistliche Berufungen am 11. Mai.
Gerber, der auch Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe der deutschen Bischöfe ist, erklärte dazu am Donnerstag in einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz: "Papst Franziskus hat der Welt gezeigt, dass Berufung keine Sache weniger Auserwählter ist, sondern ein Weg, der jedem Menschen offensteht."
Papst Franziskus rief in der Botschaft eindringlich dazu auf, das eigene Leben als Antwort auf den Ruf Gottes zu begreifen und sich als Pilger der Hoffnung in Dienst nehmen zu lassen: "Jede Berufung in der
Kirche - sei es als Laie oder zum geweihten Amt oder zum gottgeweihten Leben - ist ein Zeichen der Hoffnung, die Gott für die Welt und für jedes seiner Kinder hegt."
Gerber: "Hoffnung für andere werden"
Dazu erklärte Gerber weiter: "Gerade in einer Zeit der Unruhe und Erschütterung brauchen wir Menschen, die aus dem Glauben heraus Hoffnung schenken." So sei der Weltgebetstag eine Einladung, innezuhalten und zu fragen: "Wo bin ich gerufen, Hoffnung zu säen? Wo kann mein Leben Licht für andere sein?"
Berufung sei kein abstraktes Konzept, sondern "konkret, lebendig - und zutiefst notwendig für unsere Kirche". Er ermutige besonders junge Menschen, die Stimme Gottes im eigenen Leben zu hören und sich begleiten zu lassen. "In einer lauten Welt braucht es Menschen, die hinhören. Wer sich rufen lässt, kann zur Hoffnung für andere werden - mitten im Alltag, mitten im Leben."
Der 62. Weltgebetstag um geistliche Berufungen wird am 11. Mai begangen. Der Tag wurde 1964 vom damaligen Papst Paul VI. eingeführt, weil die Zahl der Priester und Ordensleute als Folge der Säkularisierung in einigen Ländern Europas spürbar zurückging. Der Trend hat sich seither vor allem in Westeuropa drastisch verschärft. So wurden in ganz Deutschland seit 2020 jährlich stets weniger als 50 Männer zu Priestern geweiht, 1964 waren es noch 547.