Papst Franziskus fordert humanitäre Hilfe für Gaza

"Krieg ist Absurdität"

Zu Ostern hat Papst Franziskus einmal mehr einen eindringlichen Friedensappell an die Welt gerichtet und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen gefordert. Dabei warnte er auch vor immer stärkeren "Winden des Krieges über Europa".

Autor/in:
Anita Hirschbeck
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus hat an Ostern humanitäre Hilfe für den Gazastreifen gefordert. Es brauche einen garantierten Zugang, sagte er vor 60.000 Menschen auf dem Petersplatz. 

Vom Balkon des Petersdoms aus verlangte er zudem eine sofortige Freilassung der Hamas-Geiseln sowie einen Waffenstillstand. "Krieg ist immer eine Absurdität; Krieg ist immer eine Niederlage", sagte der Papst mit fester Stimme. 

"Alle im Austausch für alle"

Franziskus äußerte sich auch zum Ukraine-Krieg und forderte den Austausch aller Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine. "Alle im Austausch für alle", sagte er. "Lassen wir nicht zu, dass immer stärker werdende Winde des Krieges über Europa und den Mittelmeerraum wehen. Erliegen wir nicht der Logik von Waffen und Aufrüstung."

Nach der Osterbotschaft spendete das Kirchenoberhaupt den Segen "Urbi et orbi": der Stadt Rom und dem Erdkreis. Seine Ansprache wurde immer wieder von Pilgerinnen und Pilgern auf dem überfüllten Petersplatz mit Applaus unterbrochen. 

Lange Schlangen wegen vergleichsweise strenger Einlasskontrollen 

Zuvor feierte der Papst bei frischem Wind eine Messe auf dem Platz, der mit vielen Blumen geschmückt war. An den Eingängen hatten sich wegen vergleichsweise strenger Einlasskontrollen lange Schlangen gebildet. Bevor sich der Papst auf den Balkon des Petersdoms begab, nahm er mit dem Papamobil ein Bad in der jubelnden Menge. 

Osterbotschaft erinnerte an viele weitere Kriege und Konflikte auf der Welt

In seiner Osterbotschaft erinnerte er dann an viele weitere Kriege und Konflikte auf der Welt, etwa in Syrien, im Libanon, auf dem Balkan, in Haiti und mehreren Ländern Afrikas. 

Er begrüßte die Gespräche zwischen Armenien und Aserbaidschan und bat Gott um Trost für die verfolgten Rohingya. Er betete auch für alle Menschen, die unter Ernährungsunsicherheit und den Folgen des Klimawandels leiden.

Ostern ist das wichtigste Fest des Christentums. Millionen Menschen weltweit erinnern in diesen Tagen an die Auferstehung Jesu drei Tage nach seinem Tod am Kreuz. Mit dem Segen "Urbi et orbi" auf dem Petersplatz am Sonntag endeten die Feiern der Kar- und Ostertage im Vatikan. 

Seit Palmsonntag hatte der Papst sechs öffentliche Termine absolviert. Nur bei der Kreuzwegprozession am Karfreitag fehlte er wegen einer Atemwegserkrankung.

Urbi et Orbi

Zu Weihnachten und zu Ostern erteilt der Papst vom Balkon des Peterdoms den Segen "Urbi et orbi". Die lateinischen Worte bedeuten übersetzt "der Stadt und dem Erdkreis". In dieser Formel kommt der weltumfassende Anspruch der katholischen Kirche zum Ausdruck. Sie geht auf die römische Antike zurück. Damals galt Rom als Inbegriff der Stadt (urbs) schlechthin und als Mittelpunkt des Erdkreises (orbis).

Urbi et orbi / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Urbi et orbi / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA