Papst erinnert an Leid der Menschen in der Ukraine

"Bitte vergessen wir nicht dieses Volk"

Nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus die Erinnerung an das Leid des ukrainischen Volkes in Erinnerung gerufen. Zudem forderte er Frieden in Ecuador und gedachte einer ermordeten Ordensschwester in Haiti.

Papst Franziskus beim Angelus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Die Bombardierungen in der Ukraine gingen weiter, verursachten Tod, Leid und Zerstörung, so der Papst nach dem wöchentlichen Angelusgebet am Sonntag im Vatikan.

 Papst Franziskus mit ukrainischer Fahne
 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus mit ukrainischer Fahne / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

"Bitte vergessen wir nicht dieses Volk, das vom Krieg so hart geprüft wird, vergessen wir es nicht in unseren Herzen und Gebeten!", rief Franziskus die Menschen auf. Der Papst hatte in den letzten Wochen mehrfach eindringlich appelliert, sich nicht mit dem Krieg in der Ukraine abzufinden und zur Tagesordnung zurückzukehren.

Papst gedenkt ermordeter Ordensschwester in Haiti

Zudem hat Papst Franziskus der in Haiti ermordeten Ordensschwester Luisa Dell'Orto gedacht. 20 Jahre lang habe die Ordensfrau in Haiti aus ihrem Leben ein Geschenk für andere, insbesondere Straßenkinder, gemacht - bis zum Martyrium, so der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz.

Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Erde / © Serhii Mykhalchuk (shutterstock)
Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Erde / © Serhii Mykhalchuk ( shutterstock )

Weiter drückte Franziskus seine tiefe Verbundenheit mit den Familienangehörigen und Mitschwestern vom Orden der "Kleinen Schwestern des Evangeliums" aus. Er bete für das haitianische Volk, "insbesondere für die Kleinen, damit sie eine bessere Zukunft haben, ohne Not und Gewalt".

Am Samstag war die italienische Ordensfrau in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince offenbar Opfer eines Raubüberfalls geworden, berichtete Vatican News am Sonntag. Im Krankenhaus erlag Dell'Orto ihren schweren Verletzungen.

Papst ruft zu Frieden in Ecuador auf

Schließlich hat Papst Franziskus zum Frieden in Ecuador aufgerufen. "Ich bin dem Volk nahe und ermutige alle Parteien, die Gewalt und die extremen Positionen aufzugeben", so Franziskus nach dem Sonntagsgebet auf dem Petersplatz.

Ecuador, Quito: Während einer Demonstration brennt eine Barrikade aus Reifen auf der Straße / © Juan Diego Montenegro (dpa)
Ecuador, Quito: Während einer Demonstration brennt eine Barrikade aus Reifen auf der Straße / © Juan Diego Montenegro ( dpa )

Nur durch Dialog könne sozialer Frieden geschaffen werden, mit besonderem Augenmerk auf die benachteiligten Bevölkerungsschichten, so der Papst weiter. Es müssten immer die die Rechte aller respektiert werden, ebenso die Institutionen des Landes.

In Ecuador gibt es seit zwei Wochen Proteste des Indigenenverbandes CONAIE gegen die Regierung. Er fordert neben einer Reaktion auf die hohen Spritpreise auch eine Zahlungspause für Kredite der Kleinbauern an die Banken, eine Preiskontrolle für Agrarprodukte, mehr Arbeitsplätze, die Aussetzung von Bergbaukonzessionen in indigenen Gebieten und mehr Investitionen in Gesundheit, Bildung und Sicherheit.

Angelus-Gebet

Der Angelus Domini (lat.), Der Engel des Herrn (dt.), auch Angelus, ist ein Gebet, das die Menschwerdung Jesu Christi durch Maria zum Thema hat. Es besteht aus drei Betrachtungsworten aus dem Lukas- sowie dem Johannesevangelium und beginnt mit den Worten: Angelus Domini nuntiavit Mariae ("Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft"). Traditionell wird zum "Angelus-Gebet" um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr durch das Läuten der Kirchenglocken gerufen ("Angelus-Läuten").

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA