Bischöfe in Ecuador fordern "Waffenstillstand" und Dialog

Anhaltende Proteste von Indigenen

Angesichts der anhaltenden politischen Krise in Ecuador haben die Bischöfe des südamerikanischen Landes die Konfliktparteien zu Dialog und einem "Waffenstillstand" aufgerufen. Indigenenverbände protestieren die Regierung.

Ecuador, Quito: Während einer Demonstration brennt eine Barrikade aus Reifen auf der Straße / © Juan Diego Montenegro (dpa)
Ecuador, Quito: Während einer Demonstration brennt eine Barrikade aus Reifen auf der Straße / © Juan Diego Montenegro ( dpa )

Ecuador durchleide mehrere Krisen gleichzeitig, dazu zählten wirtschaftliche, soziale, politische, ethische und ökologische Probleme, meldete das Portal ACI Prensa am Donnerstag (Ortszeit). Zur Lösung dieser Krise müsse realistisch, mutig und kreativ nach den besten Lösungen für allen Völker und Nationalitäten des Landes gesucht werden, erklärten die Bischöfe. Ziel müsse vor allem eine Verbesserung insbesondere für die verarmten und ausgegrenzten Teile der Gesellschaft sein.

Proteste in Ecuador

Zu den gewalttätigen Protesten indigener Gruppen gegen soziale Missstände in Ecuador und der Verhängung des Ausnahmezustands in dem südamerikanischen Land schreibt die spanische Zeitung "El País" am 23. Juni 2022:

Indigene Demonstranten protestieren gegen die Regierung von Präsident Lasso in Quito / © Rafael Rodríguez (dpa)
Indigene Demonstranten protestieren gegen die Regierung von Präsident Lasso in Quito / © Rafael Rodríguez ( dpa )

Amtsenthebung von Lasso im Gespräch

Unterdessen schlug der ehemalige sozialistische Präsident Rafael Correa die Sammlung von Unterschriften für eine Amtsenthebung des konservativen Präsidenten Guillermo Lasso vor. Lasso warf Correa daraufhin vor, einen Putsch anzustreben. Auch am Donnerstag gab es erneut Ausschreitungen, dabei kam nach einem Bericht von "El Universo" ein Mensch ums Leben.

Forderungen der Indigenen

In Ecuador gibt es seit knapp zwei Wochen Proteste des Indigenenverbandes CONAIE gegen die Regierung Lasso. Der Indigenenverband fordert neben einer Reaktion auf die hohen Spritpreise auch eine Zahlungspause für die Zahlung von Krediten der Kleinbauern an die Banken, eine Preiskontrolle für Agrarprodukte, mehr Arbeitsplätze, die Aussetzung von Bergbaukonzessionen in indigenen Gebieten und mehr Investitionen in Gesundheit, Bildung und Sicherheit.

Quelle:
KNA