Palästinensische Christin positioniert sich zu Papstrede

Frieden "ein frommer Wunsch"

Der Papst hat im Libanon wiederholt zum Frieden aufgerufen. Das dürfe nicht auf die Region übertragen werden, sagt die prominente palästinensische Christin Hanan Aschrawi. Sie verweist auf die Gewalt gegen Palästinenser.

Mauer mit Friedenssymbolen trennt Palästina von Israel  (shutterstock)
Mauer mit Friedenssymbolen trennt Palästina von Israel / ( shutterstock )

Die Botschaft des Friedens, die im Zentrum des Libanonbesuchs von Papst Leo XIV. stand, ist nach Meinung von Hanan Aschrawi an die Libanesen gerichtet gewesen. Für die Palästinenser greife sie hingegen nicht. Sie könne "nicht auf den regionalen Kontext angewendet werden, da (in Gaza) ein Völkermord stattfindet und israelische Angriffe auf die Region stattfinden", sagte die prominente christlich-palästinensische Politikerin gegenüber der französischsprachigen libanesischen Zeitung "Orient le Jour".

Es geschehe schreckliches Leid

Die abstrakte Rede von Frieden sei "ein frommer Wunsch". Es gebe bisher noch keine Stellungnahme des Papstes zur Palästinenserfrage und dem "schrecklichen Leid", das in den besetzten palästinensischen Gebieten geschehe. Dabei erinnerte sie laut Zeitung an die besondere Fürsorge des verstorbenen Papstes Franziskus für die Palästinenser und besonders für die palästinensischen Christen.

Aschrawi gehörte ab den 1990er Jahren zur palästinensischen Delegation in den Nahostfriedensgesprächen und war zwischen 1991 und 1993 deren offizielle Sprecherin.

Quelle:
KNA