Soldaten verteidigen internationalen Gottesdienst im Kölner Dom

Offener Brief und Dank an Kardinal Woelki

Der Internationale Soldatengottesdienst im Kölner Dom hat eine langjährige Tradition. Für Pax Christi ist er eher ein Dorn im Auge. Deshalb wandte man sich an Kardinal Woelki. Nun argumentiert die Gemeinschaft Katholischer Soldaten dagegen.

Internationaler Soldatengottesdienst im Kölner Dom / © Robert Boecker (Kirchenzeitung Koeln)

In einem offenen Brief wendet sich der Bundesvorsitzende der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS), Stabshauptmann Andreas Quirin, an den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Darin geht es um die Erklärung des Kölner Diözesanverbandes von Pax Christi zum jährlichen Internationalen Soldatengottesdienst.

Der Kölner Diözesanverband der katholischen Friedensorganisation Pax Christi hatte sich in einem Brief an Kardinal Woelki gegen die Fortführung des Internationalen Soldatengottesdienstes im Hohen Dom zu Köln ausgesprochen.

„Mit großer Betroffenheit habe man die Erklärung des Kölner Diözesanverbandes von Pax Christi zur Kenntnis genommen, heißt es in dem Schreiben. Der Internationale Soldatengottesdienst sei aus Sicht der GKS ein wichtiges Zeichen dafür, dass es viele Wege gebe, sich in Verantwortung vor Gott und den Menschen für Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit aller Menschen einzusetzen.

Alle wollten ihren eingeschlagenen Weg vor Gott verantworten und mit dessen Hilfe gehen“, argumentiert der Bundesvorsitzende der GKS, Stabshauptmann Andreas Quirin.

Pax Christi: Friedens- statt Soldatengottesdienst im Kölner Dom

Die katholische Friedensorganisation Pax Christi hatte zuvor vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki einen allgemeinen Weltfriedens-Gottesdienst im Dom erbeten. Zugleich kritisierte der Kölner Diözesanvorstand von Pax Christi in einem veröffentlichten Brief an den Kardinal den jährlichen internationalen Soldatengottesdienst in der Kathedrale. Dieser hebe "durch die massive Präsenz der Soldaten" den Aspekt militärischer Konfliktbearbeitung einseitig hervor.

Zum Internationalen Soldatengottesdienst laden seit 1977 das Katholische Militärbischofsamt und die Katholische Militärseelsorge jeweils zu Jahresbeginn in den Kölner Dom ein. Die Feier, an der auch Beamte der Bundespolizei teilnehmen, bezieht sich auf das jeweilige Leitwort des internationalen Weltfriedenstags, den die katholische Kirche am 1. Januar begeht.

Pax Christi plädierte für einen Gottesdienst anlässlich des Weltfriedenstags, der sich "an alle Menschen guten Willens" richte. Bei der Messfeier sollten sich "alle Gläubigen, angeregt durch die Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag, angesprochen fühlen".

Die Christen der katholischen Friedensbewegung setzten "der militärischen Konfliktbearbeitung ein Friedensverständnis gegenüber, das gewaltfreien Konfliktlösungen und zivilgesellschaftlichem Engagement entschiedenen Vorrang gibt", so Pax Christi. Gewaltfreies Vorgehen wirke nachhaltiger als jegliche Gewaltanwendung. Dieser Aspekt solle bei einem Gottesdienst zum Weltfriedenstag angesprochen werden, damit sich auch Menschen ernstgenommen fühlten, die sich für gewaltfreie Konfliktlösungen einsetzten.


Quelle:
GKS , KNA