Als Offizial löst Stadermann (50) Domvikar Hans Jürgen Rade (61) ab, der das Amt vor drei Jahren übernommen hatte und nun die Leitung des Erzbistumsarchivs übernimmt.
Der Offizial ist der oberste Richter einer Diözese. Er leitet die kirchliche Gerichtsbehörde, das Offizialat. Einen Großteil der Arbeit dort machen Ehenichtigkeitsprozesse aus. Der Offizial befasst sich ferner mit innerkirchlichen Finanzstreitfällen und fällt Urteile in kirchenrechtlichen Strafverfahren. Zu seinen Aufgaben gehören auch Verfahren zur Selig- oder Heiligsprechung eines Verstorbenen auf lokaler Ebene. Das Kirchengericht in Paderborn ist zugleich die höhere Instanz für die Kirchengerichte in Erfurt, Fulda und Magdeburg.
Studium in Paderborn und Freiburg
Stadermann habe als Vizeoffizial bereits sehr viel Erfahrung gesammelt, erklärte Bentz. "Ich bin gewiss, dass er die verantwortungsvolle Tätigkeit der Rechtsprechung mit viel Engagement wahrnehmen wird." Zugleich dankte der Erzbischof Rade für sein Engagement. "Ich weiß um die persönliche Leidenschaft für Geschichte von Domvikar Hans Jürgen Rade." Er übertrage ihm daher eine Aufgabe, die Rade sehr am Herzen liege.
Stadermann wurde 1974 in Menden geboren und studierte in Paderborn und Freiburg Philosophie und Theologie. 2001 empfing er die Priesterweihe. 2009 schloss er sein Lizentiatsstudium Kanonisches Recht an der Universität Münster ab und wirkte als Diözesanrichter insbesondere bei Ehenichtigkeitsverfahren. 2014 wurde er Vizeoffizial in Paderborn und 2018 Domvikar.
Erzbistum Paderborn
Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind gut 1,3 Millionen katholisch. Das Erzbistum gliedert sich in 19 Dekanate mit 603 Pfarrgemeinden in 107 Seelsorgeeinheiten (Pastorale Räume / Pastoralverbünde / Gesamtpfarreien).
