Erzbistum Paderborn hat neuen Beauftragten für geistlichen Missbrauch

Über das Erlebte sprechen

Es geht um die Manipulation von Menschen im Kontext religiösen Lebens: Sogenannter geistlicher Missbrauch rückt immer mehr in den Blick. Auch im Erzbistum Paderborn gibt es nun einen neuen Ansprechpartner für Betroffene.

Beratungssituation / © BlurryMe (shutterstock)

Das katholische Erzbistum Paderborn hat erstmals einen Beauftragten für den Umgang mit geistlichem Missbrauch. Zum 1. Juni hat Rainer Fromme, langjähriger Dekanatsreferent im Dekanat Paderborn, diese Aufgabe übernommen, wie das Erzbistum am Mittwoch mitteilte. Die neu errichtete Stelle ergänze im Erzbischöflichen Generalvikariat die Arbeitsfelder Prävention, Intervention und Beschwerdemanagement. "Menschen, die Missbrauch geistlicher Autorität erlitten haben, sollen die Möglichkeit bekommen, über das Erlebte zu sprechen und die Erfahrung machen, dass sie gehört und ernstgenommen werden", erklärte Fromme.

Als geistlicher oder spiritueller Missbrauch gelten die Manipulation und die Ausnutzung von Menschen im Namen Gottes und im Kontext religiösen Lebens. Dabei werden in der Seelsorge, etwa bei der Beichte oder geistlichen Begleitung, aber auch in geistlichen Gemeinschaften Menschen bevormundet, entmündigt und oft gegen andere abgeschirmt.

Geistlicher Missbrauch

Geistlicher Missbrauch ist ein bisher nicht klar definierter Sammelbegriff. Meist geht es um Missbrauch geistlicher Autorität oder Machtmissbrauch im religiös-spirituellen Zusammenhang. Gemeint ist, dass Personen aus Seelsorge, Religionsunterricht, geistlicher Begleitung oder Verantwortliche in Kirchen, Orden und geistlichen Gemeinschaften andere Menschen manipulieren und sie ausnutzen - vermeintlich im Namen Gottes oder der Religion.

Symbolbild Missbrauch / © 271 EAK MOTO (shutterstock)
Quelle:
KNA