Die große Nordquerhausorgel links am Vierungsaltar, die Schwalbennestorgel in luftiger Höhe im Mittelschiff und das Westwerk über dem Hauptportal des Domes: Der Kölner Dom hat eine beeindruckende Orgelanlage.
Aber viele Gottesdienste werden in der Marienkapelle gefeiert. Die dortige Marienorgel ist täglich im Einsatz, etwa bei der Messe um 8 Uhr, die bei DOMRADIO.DE jeden Tag übertragen wird. Das relativ kleine Instrument ist in die Jahre gekommen und eine umfassende Reparatur lohnt sich nicht mehr. Immerhin kommt die 60 Jahre alte Orgel jede Woche bei etwa 45 Gottesdiensten zum Einsatz.
Die Arbeiten für die neue Marienorgel sind schon erheblich vorangeschritten, wie Dompropst Guido Assmann, Domorganist Winfried Bönig und die Kulturstiftung Kölner Dom aktuell mitgeteilt haben. Für den Neubau der Marienorgel kann der Großteil der benötigten Summe durch Eigenmittel abgedeckt werden.
Die restlichen Kosten von rund 220.000 sollen durch Spenden ermöglicht werden, erklärt Assmann: "Ohne die finanzielle Hilfe der Menschen, denen der Kölner Dom am Herzen liegt, wäre das Projekt nicht möglich. Ich bin dankbar für jede Spende, die dazu beiträgt, dem Kölner Dom zu neuem musikalischem Glanz zu verhelfen."
Fahrbare Orgel
Das neue Instrument soll dabei nicht nur für die Gottesdienste in der Marienkapelle genutzt werden, sondern auch für Konzerte im Binnenchor in der Nähe des Schreins mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige. Dafür soll die Orgel fahrbar konstruiert und mittels eines Scherenhubtisches nach oben ausgefahren werden - eine Lösung auf dem neusten Stand der Technik, wie Winfried Bönig in der Pressemitteilung der Kulturstiftung Kölner Dom erklärt: "Gerade für die vielen eigenen Konzerte am Hochchor des Domes wäre eine Orgel an dieser Stelle ein unschätzbarer Gewinn und absolutes Novum.“
Für Konzerte würde die Orgel für eine besser Klangabstrahlung nach oben gefahren werden - der optische Eindruck im ältesten Teil des Domes würde aber nicht dauerhaft verändert. Denn nach dem Konzert nimmt die Orgel wieder eine niedrigere Position ein, in der die Werktagsgottesdienste in der Marienkapelle begleitet werden.
Da sich die Marienorgel im historischen Chorumgang befindet, muss ihre äußere Form Rücksicht auf den besonderen Ort nehmen. Die Gestaltung der neuen Orgel nimmt daher die Säulenstruktur der vorhandenen Dompfeiler auf, wie die Kulturstiftung Kölner Dom schreibt. Gebaut wird die Orgel bei der Bonner Orgelfirma Klais, die schon für die "große" Orgel im Dom verantwortlich ist.
Spenden für einzelne Register möglich
Um das Spendenziel zu erreichen, gehen die Spendeneinnahmen der diesjährigen Orgelfeierstunden, die an diesem Dienstag mit Domorganist Winfried Bönig im Livestream von DOMRADIO.DE ab 20 Uhr starten, an das Orgelprojekt. Darüber hinaus sollen auch Einzelpersonen spenden. Die neue Orgel besteht aus insgesamt 18 Registern, für die jeweils gespendet werden kann.
Auf einer speziellen Internetseite können Orgelliebhaber entscheiden, für welches Register sie spenden möchten. Sie können einen Betrag für ein ganzes Register oder einen freien Betrag nach Wahl spenden.
Die Fertigstellung und der Einbau der neuen Orgel sind für Juni 2026 geplant.