Musikalisches Abendgebet

Neustart nach der Sommerpause

DOMRADIO.DE übertrug am zweiundzwanzigsten Sonntag im Jahreskreis das Musikalische Abendgebet aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Rolf Steinhäuser. In der Katechese verglich er eine alltägliche Berufungsgeschichte mit dem Verliebtsein.

Blick in den Hochchor des Kölner Domes / © Boecker
Blick in den Hochchor des Kölner Domes / © Boecker

Es musizieren Mitglieder des Ensembles Knechtsteden. Die Orgel des Domes spielte Matthias Wand.

Im Gottesdienst erklingen Werke von Henry Purcell, Enrico Pasini und Georg Friedrich Händel. Die Trompete spielt Maximilian Bellen, die Truhenorgel Shawn Kühn, der auch den Kantorendienst übernimmt.

In der Katechese fragte Weihbischof Rolf Steinhäuser, warum Petrus und seine Freunde nach nur einer außergewöhnlichen Erfahrung Jesus folgten. Weihbischof Steinhäuser verglich es mit dem Verliebtsein. Beim Verliebtsein reiche eine Begegnung aus. 

"Doch die erste Verliebtheit ist noch keine lebenslange Liebe, aber so kann sie anfangen", erklärte Weihbischof Steinhäuser. Das gelte ebenfalls für die Berufung. "Ein Berufungserlebnis ist nicht die Ausnahme, sondern der Normalfall – so wie Verliebtsein nicht die Ausnahme ist."

Immer am Sonntagabend während der Schulzeit feiert die Gemeinde den Gottesdienst im Binnenchor des Kölner Domes in der Nähe zum mittelalterlichen Hochaltar und dem Schrein mit den Reliquien der Heiligen Drei Könige. In der Regel gestalten einer der vier Kölner Domchöre oder ein Gastensemble das Abendgebet musikalisch. 

Dem Gottesdienst steht ein Offiziant vor, der meist auch Mitglied des Kölner Domkapitels ist. Das feiert einmal im Monat den Gottesdienst als Kapitelsvesper, dann mit einem leicht veränderten liturgischen Ablauf.

Besonderer Gottesdienst am Sonntagabend 

Einen musikalisch besonders gestalteten regelmäßigen Gottesdienst am Sonntagabend, der keine Eucharistiefeier ist, gibt es seit rund 15 Jahren am Kölner Dom. Zunächst als Choral Evensong mit Elementen der Vesper und der Komplet gestartet, besteht das Musikalische Abendgebet heute aus einem recht freien liturgischen Ablauf. So gibt es Psalmen, eine Lesung meist mit Impuls, Fürbitten und viele Gesänge in Liedform oder von den Chören gestaltet.

Am Ende zieht die Gemeinde vom Binnenchor in das nördliche Querhaus, um an der Schmuckmadonna den Gottesdienst mit einem Gruß an die Gottesmutter zu beenden.

Dreikönigenschrein im Kölner Dom

Für die 1164 aus Mailand nach Köln gebrachten Gebeine der Könige wurde ab ca. 1190 bis um 1220 der Schrein von der Werkstatt des Goldschmiedes Nikolaus von Verdun und nachfolgenden Kölner und maasländischen Werkstätten gefertigt. 

Der künstlerische Schmuck besteht aus in Gold und Silber getriebenen, feuervergoldeten Figuren, Filigranplatten mit Steinbesatz (Edelsteine, Halbedelsteine, antike geschnittene Gemmen und Kameen) und Emailschmelz an Säulen, Bögen und Profilen. Das Bildprogramm umfasst die Heilsgeschichte vom Anbeginn der Zeit bis zum Weltgericht. 

Hochaltar und Dreikönigenschrein im Kölner Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Hochaltar und Dreikönigenschrein im Kölner Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
DR

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