Bischof Bode will Papst von Frauenforum erzählen

"Müssen Beziehung nach Rom halten"

Bischof Bode will Papst Franziskus vom Frauenforum des Reformdialogs Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland berichten. "Wenn wir insgesamt etwas erreichen wollen, müssen wir die Beziehung nach Rom halten", so Bode.

Bischof Franz-Josef Bode in seinem Ornat / © Lars Berg (KNA)
Bischof Franz-Josef Bode in seinem Ornat / © Lars Berg ( KNA )

"Aktuell haben wir die Absicht, mit dem Präsidium des Synodalen Wegs nach Rom zu fahren, um mit dem Papst und einigen Männern der Kurie zu sprechen", sagte Osnabrücks Bischof dem Magazin "Frau und Mutter" (Donnerstag) in Düsseldorf. 

Wegen der Corona-Krise habe die Reise bislang nicht stattgefunden, sie solle jedoch nachgeholt werden. "Dann hätte ich Gelegenheit, vom Frauenforum direkt zu erzählen", erklärte Bode in der Mitgliederzeitschrift der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).

Auseinandersetzung um Frauenpriestertum nicht zu Ende

"Wenn wir insgesamt etwas erreichen wollen, müssen wir während des Synodalen Wegs die Beziehung nach Rom halten", sagte Bode weiter. "Ich wäre für eine Art europäische Regionalsynode, so wie die Amazonas-Synode." 

Vergangenen Oktober waren Bischöfe und Ordensleute aus den Ländern des Amazonasgebiets im Vatikan zusammengekommen, um über Probleme in der Region zu sprechen. Neben der Umweltzerstörung ging es unter anderem um die seelsorgerliche Rolle von Frauen und verheirateten Männern in den teils wenig besiedelten Gebieten.

"Ich finde, die Auseinandersetzung, ob Frauen auch Priesterinnen sein dürfen, ist nicht zu Ende", sagte Bode. Gegenüber DOMRADIO.DE hatte sich der Bischof in dieser Frage vor Kurzem verhalten geäußert. In "Frau und Mutter" zeigte er sich insgesamt reformbereit. Die Dogmen der Kirche seien "entwickelt worden, um sie in die Diskussion ihrer jeweiligen Zeit zu geben".

Offen für Frau an der Spitze der Bischofskonferenz 

Mit Blick auf den bald offenen Posten des Sekretärs der deutschen Bischöfe sagte Bode: "Die Bischofskonferenz hat grundsätzlich zugestimmt, dass das Amt durch Laien besetzt werden kann. Demzufolge kann es auch eine Frau werden." Der langjährige Sekretär Pater Hans Langendörfer will die Aufgabe bis höchstens Ende des Jahres ausüben.

Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. Unter Mitarbeit von katholischen Laien und externen Experten wollen die Bischöfe ihre Positionen zu diesen Fragen klären. Bode sitzt dem Forum "Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche" vor.

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA