Bischof Oster: Missbrauchsbetroffene gehören an erste Stelle

Mögliche systemische Fehler offenlegen

Der Passauer Bischof Stefan Oster hat seinen Willen zu weiterer Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche bekräftigt. Der Blick auf die Betroffenen müsse dabei immer an erster Stelle stehen.

Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz ( KNA )

Oster äußerte sich bei einer Online-Konferenz mit Beratungsgremien und wichtigen Mitarbeitern, über die das Bistum am Montag berichtete.

"Wir dürfen nie mehr den Eindruck erwecken, dass wir erfahrenes Leid nicht hören wollen oder verdrängen." Mögliche systemische Fehler müssten offengelegt werden. Weiterer Aufklärung bedürfe etwa die Frage, welche Strukturen und Mentalitäten Missbrauch begünstigten.

Erlaubnis von Gottesdiensten nicht gefährden

Der Bischof warb angesichts der Corona-Pandemie dafür, die Erlaubnis zur Feier von Gottesdiensten nicht zu gefährden, etwa durch musikalische Aktivitäten. Das bischöfliche Amt für Kirchenmusik hat in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen dazu eine vierstufige Corona-Ampel erarbeitet und auf der Internetseite des Bistums veröffentlicht.

Bei einem 7-Tage-Inzidenzwert von über 100 dürfen demnach nur noch Berufsmusiker mit einem Mindestabstand von drei Metern zu anderen Personen Gottesdienste mitgestalten. Konzerte in Kirchen sind dann nicht mehr möglich.

Rückgang der Kirchensteuereinnahmen erwartet

Auch Finanzdirektor Josef Sonnleitner äußerte sich bei der Online-Konferenz. Er sagte, er rechne in diesem Jahr mit einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen von bis zu zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Derzeit werde mit den Gremien ein Prozess festgelegt, "der zu einer deutlichen Reduzierung unserer Ausgaben führen wird".


Bischof Stefan Oster im Portrait / © Lukas Barth (KNA)
Bischof Stefan Oster im Portrait / © Lukas Barth ( KNA )
Quelle:
KNA
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