Kirchen kritisieren "politischen Gottesdienst" der "Querdenker"

Missbrauch des Wortes

Die Kirchen haben einen von den "Querdenkern" geplanten "politischen Gottesdienst" in Karlsruhe heftig kritisiert. Evangelische und auch katholische Kirche der Stadt sehen das Wort Gottesdienst "instrumentalisiert und missbraucht".

Demonstrant der "Querdenken"-Bewegung / © Annette Riedl (dpa)
Demonstrant der "Querdenken"-Bewegung / © Annette Riedl ( dpa )

Bei der für Samstag angekündigten Veranstaltung gegen die Corona-Maßnahmen handle es sich offensichtlich keineswegs um einen Gottesdienst, sondern um eine öffentliche politische Kundgebung, heißt in einer auf den Internetseiten der evangelischen und katholischen Kirche veröffentlichten Stellungnahme.

Zudem würden so Menschen "vorsätzlich und auf inakzeptable Weise in die Irre" geleitet, kritisieren die Kirchenvertreter. Sie sehen in dem angekündigten "politischen Gottesdienst" einen Missbrauch des Grundrechts auf Religionsfreiheit. Gemeinsam mit anderen Religionsgemeinschaften verlangen sie von den Initiatoren, die Bezeichnung solcher Veranstaltungen als Gottesdienst zu unterlassen.

Kirche wehrt sich

Sie wehren sich auch gegen Versuche, "die Pandemie zu bagatellisieren und das Leid der Menschen für politische Zwecke zu instrumentalisieren".

Die "Querdenken721"-Bewegung in Karlsruhe hat für diesen Samstag zu einem "Politischen Gottesdienst für alle Opfer der Corona-Maßnahmen" aufgerufen. Auf dem Karlsruher Messplatz sind der Ankündigung zufolge eine Andacht, Musik und Redebeiträge geplant.


Zwei Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen / © Fabian Sommer (dpa)
Zwei Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen / © Fabian Sommer ( dpa )

Demonstrant mit Schildern gegen die Corona-Maßnahmen / © Christoph Schmidt (dpa)
Demonstrant mit Schildern gegen die Corona-Maßnahmen / © Christoph Schmidt ( dpa )
Quelle:
epd
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