Laut Kardinal Marx ist für Frauen in Kirche mehr möglich

Mehr Offenheit

Nach Ansicht des Kardinals Reinhard Marx sind die Möglichkeiten des Dienstes von Frauen in der Kirche "noch nicht ausgelotet bis zum Ende". Es brauche Gespür und Offenheit dafür, dass der Geist Gottes zu neuen Wegen führen könne.

Demonstration der kfd für Reformen vor der fünften Synodalversammlung / © Maximilian von Lachner (SW)
Demonstration der kfd für Reformen vor der fünften Synodalversammlung / © Maximilian von Lachner ( SW )

Das sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstagvormittag in München. Anlass war der Festgottesdienst zum 70-jährigen Bestehen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in der Erzdiözese München und Freising.

Kardinal Reinhard Marx / © Robert Michael (dpa)
Kardinal Reinhard Marx / © Robert Michael ( dpa )

Offenheit für das Geheimnis Gottes

Dabei verglich Marx das deutsche Reformprojekt Synodaler Weg und die derzeit im Vatikan stattfindende Weltsynode mit der Verkündigungserfahrung Mariens. Er verwies auf die Offenheit Mariens für das Geheimnis Gottes und gab sich überzeugt, "wenn wir uns auf den Weg Gottes einlassen", sei "viel mehr möglich, als wir uns selbst zutrauen". Im Lukasevangelium wird erzählt, wie Maria ein Engel erscheint und ihr mitteilt, dass sie ein Kind empfangen und gebären werde, das "Sohn Gottes" genannt werden würde. Maria erwidert, sie sei die Magd des Herrn, es möge so geschehen.

In seiner Predigt beschrieb Marx die Darstellung dieser Szene - Mariä Verkündigung - in seiner Hauskapelle. Das dortige Altarbild zeigt Maria, wie sie vor einem Vorhang steht und ihn etwas beiseite schiebt. Dabei sieht sie auf anderen Seite nur "ein großes Licht". Marx hob "die Offenheit dieser junge Frau für das Licht, das auf sie zukommt" hervor und bekannte: "Wenn ich vor dem Bild stehe, dann denke ich: Auch du bist eingeladen, diesen Vorhang zu öffnen und das Licht in dein Leben hineinzulassen."

Verkündigungsmomente von Neuem erfahren

Die Kirche brauche die Offenheit dieses Verkündigungsmomentes immer wieder von Neuem, betonte der Kardinal. "Nicht jeder setzt seine Interessen durch." Synodalität brauche "Offenheit dafür, zu spüren, was der Geist Gottes uns heute sagen will, was er uns heute mit auf den Weg gibt, wie er heute die Verwandlung der Kirche und der Welt vorantreibt".

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 265.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Wir machen uns stark für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft und setzen uns für ihre Rechte ein.

Die kfd ist eine Gemeinschaft, die trägt und in der sich Frauen in vielfältigen Lebenssituationen gegenseitig unterstützen. Sie ist der Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.  

Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA