Kirchengemeinde auch für Muslime und Konfessionslose im Aufbau

Neue Formen von Spiritualität

In Hannover soll es bald eine ungewöhnliche Kirchengemeinde geben, in der neben evangelischen Christen auch Katholiken, Muslime und Menschen ohne Konfession Mitglied werden können. Es gehe um eine Gemeinschaft der Vielfalt.

In Hannover soll eine Kirche für Christen, Andersgläubige und Konfessionslose entstehen.  / © Doidam 10 (shutterstock)
In Hannover soll eine Kirche für Christen, Andersgläubige und Konfessionslose entstehen. / © Doidam 10 ( shutterstock )

Die künftige Diakoniegemeinde Stephansstift in Hannover-Kleefeld sucht dafür nun Gemeindegründerinnen und Gemeindegründer, wie die Dachstiftung Diakonie am Wochenende mitteilte. Die Neugründung verstehe sich dabei nicht als Konkurrenz zu bestehenden evangelischen Kirchengemeinden, sondern als neuartige Ergänzung, als sogenannte Personalgemeinde.

Kulturelle und religiöse Vielfalt

Die Grundidee der neuen Kirchengemeinde sei, eine kulturell bunte und religiös vielfältige Gemeinschaft zu bilden, in der die Mitglieder selber das Programm und die Angebote bestimmen können. Ein Schwerpunkt des Gemeindelebens würden sicher Hilfsangebote sein, hieß es - etwa für Menschen im Kirchenasyl.

Es könne auch um neue Formen von Spiritualität und Rituale gehen oder um Lebensbegleitung von Gemeindemitgliedern, die auf dem Stephansstiftsgelände in Jugendgruppen oder Altenheimen leben. Patenschaften für Projekte in der nahegelegenen Schule seien ebenfalls denkbar. Die offizielle Gründung der neuen Gemeinde ist für den 11. Mai vorgesehen.

Kirchenstatistik weist hohe Austrittszahlen aus

Die katholische Kirche in Deutschland ist 2022 erneut stark geschrumpft. 522.821 Menschen traten aus der Kirche aus - so viele wie nie zuvor. Dies geht aus der von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn veröffentlichten allgemeinen Kirchenstatistik hervor. Insgesamt liegt die Mitgliederzahl nun bei rund 20,9 Millionen.

Symbolbild Kirchenaustritt / © Elisabeth Rahe (KNA)
Symbolbild Kirchenaustritt / © Elisabeth Rahe ( KNA )
Quelle:
epd