Kirchen fordern Unterstützung für palästinensische Christen

"Schaffung eines nachhaltigen Friedens"

Kirchenvertreter in Jerusalem forderten bei einem Treffen mit Diplomaten und UN-Vertretern Unterstützung beim Wiederaufbau im Gazastreifen. Zudem benötigten die Kirchen mehr Mitspracherecht bei der Suche nach Frieden für die Region.

Christin im Westjordanland / © Ryan Rodrick Beiler (shutterstock)
Christin im Westjordanland / © Ryan Rodrick Beiler ( shutterstock )

Die Kirchen im Heiligen Land fordern Unterstützung vor allem für die Christen im Nahen Osten sowie für kirchliche Einrichtungen im besetzten Westjordanland und Jerusalem. Die Kirchen müssten als "Schlüsselakteure bei der Schaffung eines nachhaltigen Friedens für Israelis und Palästinenser" anerkannt werden, erklärte das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Jerusalem am Freitagabend im Anschluss an ein Treffen von Kirchenführern mit Diplomaten und UN-Vertretern.

Schutz des christlichen Viertels in Jerusalem 

Bei dem Treffen forderten die Kirchenvertreter, darunter der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III., Franziskanerkustos Francesco Patton und der anglikanische Erzbischof von Jerusalem, Husam Naoum, das christliche und das armenische Viertel der Jerusalemer Altstadt zu schützen und der Status quo aufrechtzuerhalten.

Francesco Patton (l.), Franziskanerbruder und Kustos des Heiligen Landes; Theophilos III. (2.v.l.), griechisch-orthodoxer Patriarch von Jerusalem; und Bischof Sevan Gharibian, Vertreter des armenischen Patriarchats / © Andrea Krogmann (KNA)
Francesco Patton (l.), Franziskanerbruder und Kustos des Heiligen Landes; Theophilos III. (2.v.l.), griechisch-orthodoxer Patriarch von Jerusalem; und Bischof Sevan Gharibian, Vertreter des armenischen Patriarchats / © Andrea Krogmann ( KNA )

Kernthema des jährlich stattfindenden Treffens waren laut Patriarchat die Auswirkungen des Krieges im Gazastreifen und der Region auf die örtlichen christlichen Gemeinden sowie zunehmende Feindseligkeiten, mit denen sich Christen im Heiligen Land konfrontiert sehen. 

Patriarch Theophilos III. betonte dabei die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Diplomatie und Kirchen. Es müsse gemeinsam darum gehen, "den multireligiösen, multiethnischen und multikulturellen Charakter des Heiligen Landes zu erhalten".

Heiliges Land

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)

Als Heiliges Land wird seit dem vierten Jahrhundert der Teil des Nahen Ostens bezeichnet, in dem sich biblische Geschichte ereignet hat. Die Landnahme des alten Volkes Israel, das Leben und Wirken Jesu und das Urchristentum sind dabei von Bedeutung. In der Regel gelten heute Israel und die autonomen bzw. besetzten Palästinensergebiete als Heiliges Land. Gelegentlich werden auch Teile Jordaniens, Ägyptens, des Libanon sowie zum Teil des Irak und Syriens zum Heiligen Land gerechnet.

Quelle:
KNA