Kirche feiert das traditionelle Fest der Heiligen Barbara

Die Märtyrerin mit dem Kirschzweig

Am 4. Dezember feiert die Kirche das Fest der heiligen Barbara. Die Tochter eines reichen heidnischen Griechen soll der Legende nach für ihren Glauben gestorben sein. Im Ruhrgebiet und in Polen gibt es auch heute noch Barbarafeiern.

Figur der Heiligen Barbara, eine der 14 Nothelfer, auf dem Gnadenaltar in der Basilika Vierzehnheiligen am 25. Oktober 2021 in Bad Staffelstein. / © Matthias Hoch (KNA)
Figur der Heiligen Barbara, eine der 14 Nothelfer, auf dem Gnadenaltar in der Basilika Vierzehnheiligen am 25. Oktober 2021 in Bad Staffelstein. / © Matthias Hoch ( KNA )

Nach der aus vielen unterschiedlichen Geschichten entstandenen Legende lebte die Märtyrerin Ende des dritten Jahrhunderts als Tochter eines reichen heidnischen Griechen in der heutigen Türkei. 

Wegen ihrer Schönheit und um sie vom christlichen Glauben fernzuhalten, wurde sie in einen Turm eingesperrt. Zuvor aber ließ sie sich heimlich taufen.

Im Mittelalter eine der beliebtesten Heiligen

Als der Vater davon erfuhr, lieferte er sie dem Gericht aus. Auf dem Weg zum Gefängnis verfing sich der Legende nach ein Kirschzweig in ihrem Kleid, den Barbara in einen Krug mit Wasser stellte. 

An dem Tag, an dem der Zweig aufblühte, wurde sie gefoltert und getötet, weil sie nicht dem Christentum abschwören wollte. Nach manchen Legenden hat sie sogar ihr eigener Vater umgebracht.

Heilige Barbara / © Wolfgang Radtke (KNA)
Heilige Barbara / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Vor allem im Mittelalter gehörte Barbara, deren Existenz historisch nicht nachgewiesen ist, zu den beliebtesten und am häufigsten dargestellten Heiligen. 

Am Barbaratag werden Zweige ins Wasser gestellt

Sie gilt als Patronin der Artilleristen, Architekten, Glöckner, Gießer und Köche, aber auch als Beschützerin von Burgen und Türmen sowie als Nothelferin bei Gewitter, Feuer, Fieber und Pest.

Besondere Verehrung genießt die Heilige bei den Bergleuten. Noch heute gibt es im Ruhrgebiet und in Polen Barbarafeiern. 

In Erinnerung an die Kirschzweig-Legende werden am Barbaratag Obst- oder Weidenzweige ins Wasser gestellt, die Weihnachten blühen sollen. Sie gelten als Zeichen des neuen Lebens.

Heiligenverehrung in der Kirche

Nach katholischem Verständnis sind die Heiligen Fürsprecher vor Gott, die von den Gläubigen angerufen werden können. Die evangelische Kirche kennt keine Heiligenverehrung in diesem Sinne. Für sie sind die Heiligen Vorbilder im Glauben.

Der Gedenktag jeder und jedes Heiligen ist der Todestag, nicht etwa der Geburtstag. Man "feiert" das Ende eines irdischen Lebens und den Übergang in das ewige Leben. Zusätzlich gedenkt die katholische Kirche all ihrer Heiligen am Fest Allerheiligen, am 1. November. (DR)

Eine Frau im Gebet / © Jantanee Runpranomkorn (shutterstock)
Eine Frau im Gebet / © Jantanee Runpranomkorn ( shutterstock )
Quelle:
KNA