Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk betrachtet die Verbundenheit seiner griechisch-katholischen Kirche mit dem Papst als Stabilitätsanker für die Ukraine. "Die Quelle der Stärke und Stabilität der ukrainischen Kirche und des ukrainischen Volkes ist die volle und sichtbare Gemeinschaft der Kiewer Kirche mit dem Nachfolger des Apostels Petrus", sagte er in seiner wöchentlichen Videoansprache am Sonntagabend. "Denn in den turbulentesten Momenten unserer Geschichte konnten wir uns immer auf den Fels Petri stützen."
Dadurch habe man bestehen können, als die Welt ins Wanken geraten sei, so Schewtschuk. Das habe er Papst Leo XIV. mitgeteilt, als dieser am Mittwoch die Mitglieder der Bischofssynode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche im Vatikan empfangen habe. Der 55 Jahre alte Geistliche betonte seine Dankbarkeit, "dass dieser Fels auch heute noch fest steht". Die Begegnung der Synode mit dem Papst sei ein "sichtbares Zeichen unserer Gemeinschaft und Einheit".
"Barbarische" Luftangriffe auf Kiew
Schewtschuk erinnerte auch an die schweren russischen Luftangriffe auf ukrainische Städte in der vergangenen Woche. Allein Kiew sei am frühen Donnerstagmorgen mit fast 500 Drohnen und ballistischen Raketen attackiert worden. Besonders barbarisch seien die Angriffe auf fünf Krankenwagen gewesen, die zur Rettung von Verletzten geeilt seien.
Leo XIV. hatte bei dem Treffen mit der Bischofssynode der ukrainischen Kirche seine Nähe zu den Menschen in der Ukraine bekräftigt. "Bleiben wir vereint im einen Glauben und in der einen Hoffnung", sagte der Papst. Er bete dafür, "dass der Friede so bald wie möglich in Ihre Heimat zurückkehren möge".
Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist die größte katholische Ostkirche und steht in voller Gemeinschaft mit dem Papst in Rom. Ihr gehören etwa zehn Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer an. Sie ist in dem mehrheitlich orthodox geprägten Land damit deutlich größer als die römisch-katholische Kirche. Schewtschuk ist seit 2011 Oberhaupt der Kirche.