DOMRADIO.DE: Sie sorgen mit Ihrem Team für einen feierlichen Heiligabend. Was ist geplant?
Beate Plenkers-Schneider (Geschäftsführerin beim kath. Gemeindeverband Düsseldorf): Wir laden die Damen und jungen Mütter mit ihren Kindern in die Rheinterrasse ein, in den sogenannten Rheingoldsaal. Es gibt ein bunt gemischtes Programm aus einem Kinderballett, verschiedenen musikalischen Beiträgen und einem gemütlichen Kaffeetrinken, wo sich die Frauen austauschen können. Für Kinder haben wir einen eigenen Spielbereich. Und zum Schluss gibt es für alle eine Geschenktüte mit Gebäck und anderen weihnachtlichen Dingen, die die Frauen mit nach Hause nehmen dürfen.
DOMRADIO.DE: Die Idee ist nicht neu. Seit über 60 Jahren gibt es diese Heilig-Abend-Feier in Düsseldorf schon. Wie viele Stammgäste kommen da?
Plenkers-Schneider: Wir haben so zwischen 250 und 300 Frauen, die in die Rheinterrasse kommen, plus mittlerweile bis zu 50 Kinder. Es sind in den letzten Jahren aber weniger geworden. Klar kommen auch "Stammgäste", bekannte Gesichter, die regelmäßig dabei sind, und auch Obdachlose, die an dem Tag gezielt kommen, um sich zu wärmen und ein bisschen Weihnachtsatmosphäre zu genießen.
DOMRADIO.DE: Welche Rückmeldungen bekommen Sie?
Plenkers-Schneider: Fast nur positive. Es gibt Damen, die sich an dem Abend kaum verabschieden können. Die halten unsere Hand die ganze Zeit und schütteln sie noch 20 Mal, um sich zu bedanken - für das Programm, für unsere Zeit, für diese Momente, in denen sie ein bisschen Weihnachtsatmosphäre verspüren können.
DOMRADIO.DE: Nach der Feier geht es für die Teilnehmerinnen wieder zurück in die Einsamkeit. Wie gehen die Menschen damit um?
Plenkers-Schneider: Ein paar der älteren Frauen haben noch Familie, die erzählen dann: Morgen bin ich bei meinem Sohn oder morgen bin ich bei meiner Tochter. Aber bei vielen wissen wir auch, die gehen wirklich in ihre Wohnungen, alleine zurück. Das sind genau die Damen, die sich so schwer lösen können. In der Geschenketüte, die wir mitgeben, sind nicht nur Süßigkeiten drin. Da ist in der Regel auch eine Kerze drin, ein Heft mit Gedichten, mit Liedern, mit kleinen Geschichten zu Weihnachten, womit wir hoffen, dass die Damen die Zeit der nächsten Tage noch ein bisschen damit verbringen können, um etwas Weihnachtliches für sich zu haben.
Das Interview führte Carsten Döpp.